Hemmingen

Politiker diskutieren in der KGS über Klimaschutz

Diskutieren über Klimaschutz: Matthias Miersch (von links), Ulrike Roth, Jan Dingeldey und Gesine Meißner.

Diskutieren über Klimaschutz: Matthias Miersch (von links), Ulrike Roth, Jan Dingeldey und Gesine Meißner.

Hemmingen-Westerfeld. Ja, wir haben eine Klima-Krise. Dieser These der Hemminger KGS-Schüler stimmten die FDP-Europaabgeordnete Gesine Meißner, der SPD-Bundestagsabgeordnete Matthias Miersch, der Hemminger CDU-Regionsabgeordnete Jan Dingeldey und die Bündnisgrüne Hemminger Ratsfrau Ulrike Roth am Freitag in einer klimaschutzpolitischen Diskussion zu. Sie war der Auftakt zum Tag der offenen Tür der Schule, der dieses Mal unter dem Thema Klima- und Umweltschutz stand.

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Politiker sprechen in KGS über Klimaschutz

„Ich habe manchmal das Gefühl, dass junge Menschen daran zweifeln, deshalb betone ich es nochmal: Uns ist der Ernst der Situation bewusst“, sagte Dingeldey. Doch die Welt könne nicht von heute auf morgen verändert werden. Der Regionsabgeordnete, der auch Ratsherr in Hemminger ist, lobte die Schüler für deren Engagement. Denn für die Umsetzung klimapolitischer Ziele müsse auch die Gesellschaft mitziehen. So brauche es alternative Energien. „Doch viele Bürger wollen keine Windkraftanlagen vor ihrem Haus. Wir brauchen nur nach Pattensen oder Springe zu schauen, wie sehr dort zurzeit gegen die Anlagen gekämpft wird“, sagte Dingeldey.

Zahlreiche Schüler besuchen die politische Klima-Diskussion in der KGS Hemmingen

Zahlreiche Schüler besuchen die politische Klima-Diskussion in der KGS Hemmingen.

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Ein weiteres Thema waren die langsam mahlenden Mühlen eines demokratischen Systems. Miersch wies darauf hin, dass die Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg bereits eine Diskussion darüber angestoßen habe, ob ein demokratisches System überhaupt in der Lage sei, die nötigen Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Gleichzeitig hat sie sich allerdings zur Demokratie bekannt. Miersch ließ ebenfalls keinen Zweifel daran, Anhänger des demokratischen Systems zu sein, sagte aber dennoch: „Für mich ist die Antwort auf diese Frage völlig offen. Demokratische Entscheidungen brauchen lange Zeit, die das Klima möglicherweise nicht mehr hat.“

Miersch und Meißner erwähnten beide, dass zum Beispiel China in der Klimapolitik zurzeit schnell voranschreite, „weil sie sich nicht um demokratische Entscheidungswege kümmern müssen“. Meißner nannte mehrere Beispiele, in denen das Europaparlament bereits eine Entscheidung zum Klimaschutz getroffen habe, anschließend aber „von den Mitgliedsstaaten wieder ausgebremst wurde“. Miersch sagte, dass jetzt schnell Gesetze geschaffen werden müssten, um die klimaschutzpolitischen Ziele zu erreichen, denn Gesetze seien das Instrument einer Demokratie. „Ich bin bereit, mich in einem Jahr hier an dieser Stelle vor Euch Schülern zu verantworten, was wir 2019 für den Klimaschutz erreicht haben“, ergänzte Miersch.

Diskussion um Freitagsdemonstrationen

Abschließend stellten die Schüler die Frage, ob es aus Sicht der Politiker legitim sei, dass Schüler für die Freitagsdemonstrationen nicht den Unterricht besuchen. Roth sagte, dass es aus ihrer Sicht ein Akt zivilen Ungehorsams sei. Sie verwies auf die Montagsdemos in der DDR, die auch durch ständige Wiederholung etwas erreicht haben. Entscheidend sei darüber hinaus für sie aber auch die Frage, wie es anschließend weiter gehe. Sie rief die Schüler dazu auf, über das Thema zu reden: mit der Familie, Nachbarn und Freunden. Zudem sei auch das Engagement in einem Verein oder einer Partei sinnvoll. Obwohl die Meinungen über den Unterrichtsausfall auseinander gingen, waren sich in Roths Aufruf zum weiteren Engagement über die Demos hinaus am Ende dann doch alle einig.

Globaler Klimastreik: Hemminger sind dabei

Eine Projektgruppe aus rund 20 Schülern der Hemminger KGS organisiert zurzeit die Teilnahme an dem weltweiten Klimastreik am Freitag, 15. März. „Es sind Schüler aus allen Jahrgängen und Schulformen der Hemminger KGS dabei“, sagt Samuel Frank, der auch zu der Gruppe gehört. Die Schüler besuchen jede einzelne Klasse und stellen das Projekt sowie die Hintergründe vor. „Das Interesse ist unterschiedlich. In einigen Klassen wollen fast alle mitmachen, in anderen wieder sehr wenig“, sagt Frank.

In der eingerichteten Gruppe im sozialen Netzwerk WhatsApp hatten innerhalb eines Tages bis Freitagmittag bereits rund 100 Schüler ihre Teilnahme zugesagt. Die Demonstration soll um 12.30 Uhr am Kröpcke in Hannover beginnen. „Wir sind zurzeit noch dabei, die Fahrt dorthin zu organisieren. Mehr als 100 Schüler sind für einen Linienbus wohl etwas viel“, sagt Frank augenzwinkernd. Ansprechpartner für die Aktion sind die Mitglieder der Schülervertretung. tl

Die Ballonsonde der KGS gehört ebenfalls zum Programm am Tag der offenen Tür. Mehr dazu lesen Sie hier.

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Von Tobias Lehmann

HAZ

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