Schule schickt Ballon in die Stratosphäre
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Neben zahlreichen Testsubstanzen ist auch eine extra im 3-D-Drucker gefertigte Figur von Namenspatron Carl Friedrich Gauß an Bord.
© Quelle: Torsten Lippelt
Hemmingen-Westerfeld. Hoch hinaus geht es am Dienstag, 12. Februar, an der Carl-Friedrich-Gauß-Schule in Hemmingen-Westerfeld: Um 10 Uhr soll vom Sportplatz der KGS an der Hohen Bünte – Publikum ist willkommen - eine von Schülern der Klasse 10 G2 selbst konstruierte Ballonsonde etwa 40 Kilometer hoch bis in die Stratosphäre schweben. Für zahlreiche naturwissenschaftliche Experimente sollen eine kältegeschützte Videokamera an Bord sein, ein Tracker zum Wiederauffinden der Sonde nach ihrer Landung und sogar eine kleine Büste des Namenspatrons der Schule, Carl Friedrich Gauß.
„Die rund 1300 Gramm schwere Sonde mit ihrem Styroporgehäuse und Inhalt wird etwa drei Stunden zwischen Start und Landung unterwegs sein und wahrscheinlich in einem Umkreis von bis zu 80 Kilometer landen“, sagt der externe Projektleiter Marcel Dierig von der Firma Stratoflights aus Blomberg. Seit 2011 hat diese für Unternehmen und Werbeagenturen schon zahlreiche Ballons ins All starten lassen, allein im vergangenen Jahr 16 Flüge innerhalb von acht Wochen. Gemeinsam mit den 31 Schülern der Klasse 10G2 hat Dierig in Zusammenarbeit mit KGS-Projektleiterin Silvia Schlieter im Vorfeld der Aktion die Konzeption von Größe, Form und Transportgut der Sonde begleitetet. Zusammen mit den Schülern testete er außerdem in einem Versuch auf dem Schulgelände, ob der Tracker zum Auffinden der Sonde nach ihrer Landung auf das dafür eingesetzte Smartphone metergenau abgestimmt ist.
„Das Projekt macht Naturwissenschaft erlebbar“, sagt KGS-Leiter Gregor Ceylan. Das „Klassenzimmer am Rande des Weltalls“ fördere interdisziplinäres Arbeiten der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) mit dem JeT (Jugend entdeckt Technik)-Konzept. Experimente im Weltall um die Themen Luftdruck und Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Radioaktivität und UV-Strahlung sowie Auswirkungen auf Sämereien, Krebseier, Hefebakterien und Flechten gehören dazu.
Nach der erfolgreichen Bergung der Sonde werden die Schüler die Experimente auswerten und am Tag der offenen Tür am Freitag, 8. März, nachmittags mit einem Videofilm vom Flug der Ballonsonde vorstellen. Schulprojektleiterin Angelika Schwarzer-Riemer erläutert: „Die Gesamtkonferenz hat schon im August 2018 beschlossen, dass unser Tag der offenen Tür unter dem Motto ,Die KGS Hemmingen ist aktiv im Umwelt- und Klimaschutz’ steht.“ Das Ballonprojekt gehöre ebenso dazu wie eine Polit-Talkrunde an diesem Tag und zahlreiche weitere Umweltaktionen der 1450 Schüler sowie 140 Lehrer und Mitarbeiter.
Von Torsten Lippelt
HAZ