Fluglärm in Kirchhorst: Private Messstation hält neuen Rekord fest
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Die nächtlichen Überflüge im Juli sollen in Kirchhorst 2018 noch einmal zugenommen haben.
© Quelle: Symbolbild/dpa
Kirchhorst. Seit Jahren gibt es in Kirchhorst eine privat betriebene Messstation, die den Fluglärm über dem Dorf aufzeichnet. Anerkannt werden die Ergebnisse dieser Messung von den offiziellen Stellen nicht. Dabei haben sie durchaus Aussagekraft, wie Sprecher Siegfried Lemke, der zeitweise sogar als Fluglärmschutzbeauftragter der Gemeinde Isernhagen aktiv war, stets betont. Die Ergebnisse der Messstation werden auf der Internetseite www.dfld.de veröffentlicht.
Immer mehr Überflüge in der Nacht
Im Jahresbericht 2018 verzeichnet die Kirchhorster Messstation, die im Deutschen Fluglärmmessdienst (DFLD) arbeitet, mit 827 nächtlichen Überflügen im Monat Juli einen neuen Rekord. Die Auswertung der verkehrsreichsten sechs Monate bestätigt laut Lemke den Trend, dass immer mehr Flüge in die Nacht verlagert werden. Allein in den vergangenen vier Jahren wurde in Kirchhorst eine Steigerung um fast 40 Prozent auf über 4000 in den Monaten Mai bis Oktober registriert.Während es vor vier Jahren noch Monate mit weniger als 400 nächtlichen Ruhestörungen in diesem Zeitraum gab, wurden 2018 selbst im Mai 569 und im Oktober 581 Überflügen verzeichnet.
Die Wirkung dieser Zahlen kennt der Kirchhorster nur zu gut: "Da dies leider die Verantwortlichen nicht zum Handeln drängt, bleibt allein die Hoffnung, dass die Betroffenen sich dagegen organisieren", sagt Lemke. Das tun sie inzwischen orts- und kommunenübergreifend. Die Initiative "Besser ohne Nachtflug am Hannover Airport" (BON-HA) hat inzwischen bereits mehr als 40.000 Euro für die rechtliche Auseinandersetzung gesammelt, um ein Nachtflugverbot durchzusetzen. Denn bis Ende diesen Jahres muss das Wirtschaftsministerium den Nachtflugbetrieb für den Flughafen in Langenhagen neu regeln. Wer die Initiative unterstützen möchtet, finden Ansprechpartner im Internet auf www.bon-ha.de.
Von Carina Bahl