Sie singt von den ganz großen Gefühlen
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In ihrem Wohnzimmer übt Sabrina Maria regelmäßig ihre Lieder.
© Quelle: Gabriele Gerner
Altwarmbüchen. Sie singt von Liebe, Sehnsucht und Schmerz – von den ganz großen Gefühlen eben. Sabrina Maria alias Sabrina Wrembel aus Altwarmbüchen steht seit vielen Jahren als Entertainerin auf der Bühne und gibt Lieder von Helene Fischer, Vicky Leandros und Marianne Rosenberg zum Besten. Im Mai hat sie ihr erstes Album mit eigenen Songs herausgebracht. Es trägt den Titel „Sehnsucht“ und ist eine Mischung aus deutschen und englischen Liedern, Swing-, Pop- und Schlagermusik.
Wenn sie von der Arbeit nach Hause kommt, geht die hochgewachsene, schlanke Frau mit dem kecken platin gefärbtem Kurzhaarschnitt meistens sofort an ihr Mikrofon. „Ich probe in jeder freien Minute“, sagt die Sängerin. Von ihrem Tablet spielt sie die Begleitmusik ab, ihr Gesang schallt durch die Wohnung. „Die Nachbarn haben irgendwann einmal geklopft und mich gebeten, das Radio leiser zu stellen“, erzählt sie. „Ich antwortete dann, dass ich kein Radio anhätte, sondern, dass ich selbst singe und für mein Album übe. Das wollten sie mir erst gar nicht glauben!“, sagt sie und ihr Lächeln lässt charmante Grübchen in ihrem Gesicht entstehen. Man kann sich vorstellen, dass sie damit die Herzen ihres Publikums schnell erobert – und auch die Herzen ihrer Nachbarn. Die besuchen mittlerweile sogar ihre Konzerte – und leben ganz gut mit der singenden Nachbarin.
„Sehnsucht“ ist der Titel ihres Albums und so lautet auch ihr Lieblingssong. Den Text dazu hat sie selbst verfasst. Auch die Stücke „Der Moment mit Dir“ und „Nur ich“ stammen aus ihrer Feder. „Meine Lieder handeln von besonderen Momenten in meinem Leben. Ich schreibe über Ereignisse, die mich berühren“, sagt die 35-Jährige. „Und beim Schreiben von ‚Sehnsucht’ war ich verliebt“, gesteht sie und ihre dunkelbraunen Augen strahlen dabei.
Wie kommt eine junge Frau dazu, Schlagersängerin zu werden? Sabrina Wrembels Geschichte hört sich an wie im Märchen: Sie wurde beim Singen in einer Pizzeria in Kirchhorst von einem professionellen Musikproduzenten entdeckt. Doch fangen wir vorn an: Sabrina wuchs zusammen mit ihrem fünf Jahre jüngeren Bruder in Wittenberge in Brandenburg auf. Als Mitglied im Schüler- und Kirchenchor und sammelte sie erste Erfahrungen auf der Bühne. „Doch irgendwie bin ich kein Chor-Typ“, erkannte Sabrina. Die Initialzündung kam durch „Mariah Careys Album ‚Music Box’. „Das war eine Offenbarung für mich“, sagt Sabrina rückblickend. „Als Teenagerin sang ich die Songs dieses Albums rauf und runter, und mir wurde klar: ‚Ich möchte auch Sängerin werden’.“
Die junge Frau nahm privaten Gesangsunterricht, sang mal Schlager, mal Jazz, mal Soul. „Mariah Carey, Helene Fischer und Marianne Rosenberg sind meine Lieblingssängerinnen. Sie gehen sehr herzlich mit ihrem Publikum um und sind natürlich und charmant auf der Bühne.“ Gleichzeitig verlief ihr Weg ganz bodenständig: Nach dem Schulabschluss erlernte sie den Beruf der Bürokauffrau, ging dann nach Lüneburg und schulte um zur Pflegefachkraft. Sie bildete sich weiter fort bis zur Pflegedienstleitung und ist mittlerweile Chefin von zwei Seniorenpflegeeinrichtungen in Burgdorf. Für rund 80 Mitarbeiter trägt sie die Verantwortung.
„Ich würde gern mal hier singen.“
Vor sechs Jahren besuchte Sabrina Wrembel ab und zu das Kirchhorster Restaurant „Piazza Italiana“, das es heute nicht mehr gibt. Dort gab es jeden Donnerstag Livemusik. Eines Tages traute sie sich, den Chef dort anzusprechen: „Ich würde gern mal hier auftreten. Ginge das?“ Es ging – und wie es der Zufall wollte, saß Dima Mondello im Publikum, ein professioneller Saxophonist und Musikmanager. Er war begeistert von Sabrinas Gesang und schlug ihr vor, sich von ihm coachen zu lassen.
„So wurde aus mir Sabrina Maria“, sagt die Altwarmbüchenerin. Unter diesem Show-Namen tritt sie seitdem bei Stadtfesten, Firmenjubiläen, Vereins-Events oder im Showprogramm des Robinson Clubs auf. Begleitet wird sie von Mondello am Saxophon, einem Keyboarder, Background-Sängerinnen und teilweise weiteren Musikern – je nach Größe des Auftritts. Ob beim Isernhagener Hopfenfest oder beim Weinfest in Celle, ob Silvester im Hafen-Club in Hamburg oder im Robinson-Club Sarigerme Park in der Türkei – Sabrina Maria ist gut gebucht. Auch auf Benefizkonzerten singt sie häufig. „Es ist mir wichtig, mit meiner Gabe auch etwas Gutes zu tun.“
Kunst und Pflegeberuf trennt sie komplett. „Ich gebe in beiden Berufen hundert Prozent. Das Eine darf nicht unter dem Anderen leiden.“ Erfreut ist sie, dass ihre Vorgesetzten ihr künstlerisches Engagement unterstützen und Mitarbeiter stolz auf ihre singende Chefin sind: „Sie feuern mich bei Konzerten sogar an!“ Zwei Berufe unter einen Hut zu bekommen, verlange viel Disziplin. Mit Stimulationstraining und Joggen– am liebsten am Altwarmbüchener See –hält sie sich fit. „Ich liebe es, in Isernhagen zu wohnen. Hier bin ich wirklich angekommen.“ Mit Freundeskreis und bei ihren zwei Katzen tankt sie auf. Mindestens einmal in der Woche fährt sie nach Celle zur Plattenfirma CS 11 Creative Studios. „Die Produktionsfirma berät mich auch in punkto Make Up und Kleidung auf der Bühne und gibt Tipps, wie man Lieder geschickt anmoderiert und wie man das Publikum anheizen kann.“
„Nehmen wir eine Geige rein oder soll der Bass stärker sein?“
Vor etwa zwei Jahren kam die Idee, eine eigene CD zu produzieren. „Man kann sich nicht vorstellen, wie viel Arbeit in so einer Produktion steckt, wenn man das noch nie vorher gemacht hat“, erzählt Sabrina. Immer fuhr sie nach Celle oder zum Tonstudio nach Braunschweig, um Passagen neu zu singen oder Änderungen beim Instrumenten-Mix mit dem Musikproduzenten zu beurteilen. „Nehmen wir eine Geige rein oder sollte der Bass stärker sein? Sollen wir das Piano lauter machen oder den Beat schneller? Solche Fragen diskutierten wir bis in die Nacht hinein“, berichtet die Sängerin.
Doch die Arbeit habe sich gelohnt, findet sie. Ihre Lieder auf Deutsch und Englisch haben einen eigenen Stil. Sabrina Maria wechselt die Genres – mit Elementen aus Jazz und Swing und Ausflügen in den Pop-Rock setzt sie eigene Akzente. Ihre Stimme ist warm und spiegelt die Bandbreite der menschlichen Emotionen perfekt wider. Ihre natürliche, warme Art bewahrt sie sich auch auf der Bühne.
In der näheren Umgebung ist Sabrina Maria demnächst zu hören: am Sonnabend, 28. Juli, auf dem Weinfest in Celle; am Mittwoch, 15. August, im „store No 6“ in Großburgwedel bei der Präsentation einer neuen Kollektion; am Freitag, 24. August, beim Barbecue-Event im Hotel „Celler Tor“ in Celle. Das Album „Sehnsucht“ der Altwarmbüchenerin ist im Internet bestellbar. Mehr Informationen darüber gibt es online auf www.sabrina-maria.com.
Von Gabriele Gerner
HAZ