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Laatzen-Mitte

40 Jahre Leine-Center: Es wird gefeiert

Laatzen. Für Stadtdirektor Erich Panitz war es ein einfacher Schnitt, als er bei der Eröffnung am 8. November 1973 das rote Band zum Leine-Einkaufszentrum (LEZ) durchtrennte. Für den noch entstehenden Stadtteil Laatzen-Mitte bedeutete der Tag hingegen eine Zäsur: Bis dahin sorgte an der Würzburger Straße eine „provisorische Nebenversorgungsanlage“, wie es damals hieß, für Einkaufsmöglichkeiten im neuen Stadtteil. Nun wurden die Laatzener gleichsam in die Zukunft des Shoppens katapultiert. Von der Atmosphäre der ersten Jahre schwärmen heute noch etliche Laatzener - schließlich betrat man Neuland. „Es war das erst vierte oder fünfte Einkaufszentrum in Deutschland“, sagt der heutige Center-Manager Alexandros Papadopoulos. Nicht nur das überwältigende Einkaufsangebot - angefangen beim Ankermieter Karstadt - beeindruckte, auch die grünen Palmen, die von der Bundesgartenschau nach Laatzen transportiert worden waren, machten den Besuch zum Erlebnis.

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Jahre zuvor hatte eine Kommission mit Vertretern aus Politikern, Verwaltung und Neuer Heimat, die das Zentrum errichten ließ, bei einer Tour nach Hamburg, Kopenhagen, Zürich und Paris nach möglichen Vorbildern gesucht. Fündig wurde man schließlich in München, wo der Olympiapark gefiel - und den Ausschlag dafür gab, eine überdachte Mall zu errichten. Schon damals war das LEZ mehr als ein Einkaufsort. „Es sollte gleichzeitig kultureller Mittelpunkt sein“, erinnert sich der frühere Stadtrat Bodo Gumboldt. Im Leine-Center feierte Laatzen seine Neujahrsempfänge, Kunsthandwerkermärkte - und die legendäre monatliche Jazztime, bei der Größen der Szene manchmal Tausende Besucher anzogen. Anfangs war die Ladenpassage sogar nachts und an Wochenenden geöffnet. „Für Leute, die kein Obdach hatten, war das eine wunderbare Bleibe.“ Als dies letztlich Überhand nahm, wurde zumindest nachts geschlossen.

In den neunziger Jahren schrumpfte das Kulturprogramm - auch weil baurechtliche Auflagen infolge des Umbaus 1996 Großveranstaltungen erschwerten. Es folgten die Oldie-Night und Konzerte im Karstadt-Frischemarkt, die jedoch nicht mehr die Massen von früher anzogen. Die Modernisierung 1996, bei der die neuen Eigentümer die damals riesige Summe von 33 Millionen Euro in die Hand nahmen, erwies sich als entscheidende Weichenstellung für die Zukunft. Während manche anderen Malls der Siebziger verwahrlosten - etwa das Ihme-Zentrum in Hannover - wurde das Leine-Center, wie es nun hieß, auf den neuesten Stand gebracht. Dass das Konzept aufging, dafür spricht die jüngste Entwicklung. Mit der Erweiterung 2011/12 hat das Leine-Center sogar die Ernst-August-Galerie in Hannover flächenmäßig überholt.

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Chronik

Wie Laatzens Mall wächst und wächst

- 1967: Der Großraum Hannover entscheidet, in Laatzen ein „Entlastungs- und Ergänzungszentrum“ für die Landeshauptstadt entstehen zu lassen.

- 1971: Nach einer Informationstour durch Europa beschließen die Planer, eine geschlossene Mall zu bauen.

- 12. April 1972: Grundsteinlegung für das Leine-Einkaufszentrum (LEZ).

- 8. - November 1973: Eröffnungsfeier des LEZ mit damals noch rund 50 Geschäften. Die Baukosten liegen bei 46 Millionen Mark.

- 1. April 1989: Das Hamburger Unternehmen ECE übernimmt das Management.

- 1992: Eröffnung des C&A-Kaufhauses.

- 31. Oktober 1996: Wiedereröffnung des LEZ nach aufwendiger Sanierung des Gebäudes für 33 Millionen Mark, Umbenennung in „Leine-Center“.

- 2007: Erneuter, kleinerer Umbau mit Teilschließung des Lichthofs und neuer Glasfassade.

- 1. März 2008: Im Zuge der Karstadt-Krise wird das Laatzener Warenhaus zu Hertie.

- 14. August 2009: Ende einer Ära – Hertie schließt, das Gebäude steht leer.

- Januar 2010: Nach intensiven Bemühungen um eine Nachnutzung erwirbt die THI Holding die Hertie-Immobilie und kündigt eine umfangreiche Center-Erweiterung an.

- Oktober 2011: Riesenansturm bei der Eröffnung des Erweiterungsbaus, der 30 weitere Geschäfte umfasst.

- 29. Oktober 2012: Neben dem Leine-Center eröffnet ein Solitärbau. Das Center umfasst nun rund 100 Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von über 30 000 Quadratmetern.

Das Programm

Das Leine-Center wird 40 – und feiert dies ausgiebig. Das Festprogramm beginnt heute und umfasst unter anderem ein Gewinnspiel. Unter bis zu 5000 Teilnehmern erhalten vier Tagessieger jeweils 10?000 Euro. Ein weiterer Höhepunkt ist eine Modenschau am verkaufsoffenen Sonntag, bei der die Models die Center-Fassade zum Laufsteg machen. Das Programm im Überblick:

- Donnerstag, 26. September 11 Uhr: Offizielle Eröffnung 17.30 Uhr: Kinderballett Ballettissimo

- Freitag, 27. September 13, 15 und 17 Uhr: Film- und Trickhundeshow 13 - 18 Uhr: Kinderschminken auf der Kinderfläche

- Sonnabend, 28. September 12 und 14 Uhr: Dance Artists 13 -18 Uhr: Kinderschminken 14.30 und 15.15 Uhr – Shanty-Chor Rethen 16 und 18 Uhr: Dance Artists.

- Sonntag, 29. September 13-16 Uhr: Vertical Air Modenschau an der Außenfassade des Neubaus 13 - 16 Uhr: Modenschau im Center 13 - 18 Uhr: Kinderschminken 15 Uhr: Maasaala Bauchtanzshow

- Montag, 30. September 13 - 18 Uhr: Kinderspielfläche betreut durch die Agentur Dr. Bo 13 - 18 Uhr: Kindermalaktion auf der Kinderfläche 15 - 17 Uhr: PicoBello Marionetten laufen durch das Center 18 Uhr: Fanfarencorps Laatzen

- Dienstag, 1. Oktober 10 - 19 Uhr: Kinderspielfläche mit Dr. Bo 13 - 18 Uhr: Kindermalaktion 15 - 17 Uhr: PicoBello Marionetten laufen durch das Center 17.30 Uhr: Kinderballett Ballettissimo 18 Uhr: Laatzen Gospel Singers

- Mittwoch, 2. Oktober 10 - 19 Uhr: Kinderspielfläche mit Dr. Bo 13 - 18 Uhr: Kindermalaktion 15 - 17 Uhr: PicoBello Marionetten laufen durch das Center

- Freitag, 4. Oktober 10 - 19 Uhr: Kinderspielfläche mit Dr. Bo 13 - 18 Uhr: Kinderschminken 16 Uhr: Maasaala Bauchtanzshow

- Sonnabend, 5. Oktober 10 - 19 Uhr: Kinderspielfläche mit Dr. Bo 12, 14, 16 und 18 Uhr: Dance Artists 13 - 18 Uhr: Kinderschminken auf der Kinderfläche 18 Uhr: Große Endverlosung der „Center-Shopping-Tour".

HAZ

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