Die SpVg Laatzen hat jetzt ein Boulodrôme
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/UQLHV5YJMJCTZERNOIWXXMBOXM.jpg)
Bürgermeister Jürgen Köhne wirft auf dem neuen Boulodrôme der SpVg Laatzen die ersten Kugeln.
© Quelle: Daniel Junker
Alt-Laatzen. Die Sportliche Vereinigung (SpVg) Laatzen hat jetzt einen eigenen Bouleplatz. Bürgermeister Jürgen Köhne und der SpVg-Vorsitzende Stefan Zimmermann haben das sogenannte Boulodrôme auf der Sportanlage Auf der Dehne am Mittwoch im Beisein vieler Vereinsmitglieder eröffnet. Nachdem Köhne und Zimmermann symbolisch das Absperrband zum Platz durchschnitten hatten, warf der Bürgermeister die ersten Kugeln über die mit acht Spielbahnen ausgestattete Anlage.
Ziemlich genau vor einem Jahr – am 3. November 2017 – hatten die Mitglieder neben dem Fußball-B-Platz mit den Bauarbeiten begonnen. Nach nur wenigen Tagen setzte allerdings schlechtes Wetter ein, so dass die 25 an der Ausführung beteiligten Vereinsmitglieder und Freunde die Arbeit zunächst einstellen mussten, sagte Zimmermann bei der Eröffnung. „Bis April blieb es ziemlich kalt, danach kam das andere Wetter.“ Seit Mai hätten die Beteiligten dann sechs Monate lang bei mitunter heftiger Hitze an dem Platz gearbeitet. „Wir haben wahrscheinlich mehr Wasser getrunken als die Fußballer nebenan“, sagte Zimmermann lachend.
Die SpVg hat das Boulodrôme in Eigenleistung errichtet. Insgesamt hätten die 25 Helfer 1157 Arbeitsstunden auf dem Platz verbracht. Inklusive Lichtanlage und dem Doppel-Carport als Unterstand habe die Umsetzung 6500 Euro gekostet. Die Stadt Laatzen bezuschusst das Projekt mit 2600 Euro.
„Wir haben lange überlegt, wo wir einen Bouleplatz anlegen können“, sagte Zimmermann. Schließlich fiel die Wahl auf das Areal neben dem Fußball-B-Platz auf der Sportanlage Auf der Dehne. Der Vorteil: Einen für Boule bespielbaren Untergrund gab es dort bereits. „Früher gab es an dieser Stelle mal ein Handballfeld“, berichtete Zimmermann. Vor etwa 30 Jahren seien der Fußball-Hartplatz samt des benachbarten Handballfeldes zugeschüttet und mit Rasen bepflanzt worden.
Für das Boulodrôme mussten die Helfer deshalb lediglich den Boden abtragen und Splitt auf das ehemalige Handballfeld aufbringen. Sogar der Aushub wurde wiederverwendet: Um eine optische Trennung zum Fußballplatz zu erreichen, haben die Ehrenamtlichen hinter der Bouleanlage einen kleinen Wall angelegt. Im nächsten Jahr soll darauf noch ein vom Sportring finanzierter Fangzaun installiert werden, damit die Bälle vom Fußballplatz nicht auf die neuen Boulefelder fliegen.
Es stehen weitere kleinere Arbeiten an: Die Fläche unter dem Carport wird gepflastert, um dort einen Aufenthaltsbereich zu schaffen. In zwei seitlichen Bereichen dieses Unterstandes werden zudem zwei alte Kletterwände aus der Sporthalle Rathausstraße eingesetzt. Sie sollen berankt werden und damit einen Sicht- und Windschutz für die Boulespieler bieten.
Das Boulodrôme sei ein gutes Beispiel für die ehrenamtliche Tätigkeit im Verein, lobte Dagmar Ernst vom Regionssportbund. „Ich hoffe, dass wir uns hier auch mal für einen Wettkampf treffen können.“ Jürgen Köhne begrüßte das Engagement. „Wir müssen die Sportanlagen der Stadt nicht nur erhalten, sondern auch weiterentwickeln“, machte er deutlich. Der Boulesport sei eine gute Möglichkeit, sich zu treffen und Kontakt zu halten. Dies gelte insbesondere für ältere Menschen. Köhne versprach, einen Stadtpokal zu spendieren, sofern die SpVg ein solches Turnier auf dem neuen Platz organisiert.
Eine eigene Boule-Sparte gibt es bei der Sportlichen Vereinigung derzeit noch nicht. Erst einmal würden laut Zimmermann offene Gruppen den Platz bevölkern. Verena Meinecke, Doris Krüwel und Holger Dargel kümmern sich als Ansprechpartner um die Organisation und die Vergabe der Zeiten.
Das Boulodrôme ist bereits der fünfte Bouleplatz im Stadtgebiet. Neben Alt-Laatzen gibt es weitere Anlagen an der Ohestraße in Grasdorf, auf dem Tennisgelände des BSV Hannovera Gleidingen, auf dem Sportgelände des TSV Rethen am Erbenholz sowie eine kleinere an der Pettenkoferstraße in Laatzen-Mitte.
Von Daniel Junker
HAZ