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Laatzen

Köhne unterschreibt Bewerbung für Fairtrade-Stadt

Bürgermeister Jürgen Köhne (vorne rechts) und Peter Hellemann unterschreiben die offizielle Bewerbung Laatzens als Fairtrade-Stadt. Vorbereitet haben die Bewerbung unter anderem Mathias Krüger (hinten, von links), Bernd Rosenthal, Regina Asendorf, Sabrina Teuber und Wilfried Rabe.

Bürgermeister Jürgen Köhne (vorne rechts) und Peter Hellemann unterschreiben die offizielle Bewerbung Laatzens als Fairtrade-Stadt. Vorbereitet haben die Bewerbung unter anderem Mathias Krüger (hinten, von links), Bernd Rosenthal, Regina Asendorf, Sabrina Teuber und Wilfried Rabe.

Laatzen. Jetzt ist es amtlich: Laatzen hat sich jetzt offiziell beworben, Fairtrade-Stadt (“Fairtrade-Town“) zu werden. Unter diesem Siegel haben sich bundesweit mehr als 520 Städte und Gemeinden einer Initiative angeschlossen, die sich für einen gerechteren Handel einsetzen. Nach zweijähriger Vorbereitung durch einige engagierte Laatzener hat die Stadt die Bedingungen für die Bewerbung erfüllt.

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„Wir haben einen ganz wichtigen Meilenstein erreicht“, sagt Peter Hellemann, der sich seit Beginn der Bemühungen in Laatzen um die Organisation gekümmert hat. „Es war nicht ganz einfach“, ergänzt er und deutet auf den stattlichen Bewerbungsordner, in dem die Steuerungsgruppe der Laatzener Fairtrade-Initiative die nötigen Unterlagen zusammengetragen hat.

Köhne bekennt, dass er sich in der Vergangenheit selten mit Themen wie diesem befasst habe. Die Laatzener Fairtrade-Initiative unterstütze er aber aus zwei Gründen: „Hier haben Menschen etwas in die Hand genommen, die das in eigener Initiative vorantreiben“, lobt der Bürgermeister – und ergänzt in Anspielung auf die zurückliegende Flüchtlingskrise: „Wir haben in den vergangenen Jahren erlebt,  dass die Welt sich verändert.“ Es enttäusche ihn, wenn davon gesprochen wird, die Fluchtursachen vor Ort zu bekämpfen, dann aber finanzielle Zusagen bei Geberkonferenzen etwa für Afrika nicht eingehalten würden. „Wir erleben, dass Nationen, Konzerne und moderne Raubritter in vielen Ecken der Welt Menschen ausbeuten“ – eine Entwicklung, der Initiativen wie Fairtrade entgegen wirkten.

Die Bedingungen für den Beitritt Laatzens sind laut Köhne und Hellemann inzwischen erfüllt.  16 Laatzener Geschäfte führt die Bewerbung auf, die Fairtrade-Produkte anbieten  – darunter nahezu alle Supermärkte von Aldi bis Edeka, aber auch das Blumengeschäft im Leine-Center und Shelley’s Concept Store in den Laatzen-Arkaden, der als einziges Geschäft ausschließlich Fairtrade-Waren im Sortiment hat.

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Die Albert-Einstein-Schule bereitet sich zudem darauf vor, Fairtrade School zu werden, während die Thomas-Gemeinde bereits seit vielen Jahren einen Eine-Welt-Laden hat. Auch mehrere Vereine hätten zugesichert, den Fairtrade-Gedanken zu fördern, sagt Hellemann. Zum Beispiel Germania Grasdorf: „Bei Turnieren werden neuerdings Fairtrade-Produkte – zum Beispiel Kaffee – angeboten.“

Auch die Stadt stellt sich allmählich um: Fairtrade-Kaffee sei in der Verwaltung inzwischen genauso Standard wie für’s Marketing verwendete Taschen aus fair gehandelter Baumwolle, wie Stadtsprecher Matthias Brinkmann erläutert. Vorbereitet werde auch eine Ausschreibung für fair gehandelte Getränke bei Veranstaltungen der Stadt – „da, wo es sinnvoll ist“, schränkt Brinkmann ein.

Hellemann ist zuversichtlich, dass die Zertifizierung nicht lange dauern werde. Ziel sei es, im Rahmen der für den 14. bis 28. September geplanten Aktion „Faire Woche“ den Beitritt zum bundesweiten Netzwerk zu feiern. Geplant sei dann auch eine Veranstaltung mit dem Europapolitiker Bernd Lange zum Thema „Europa und Fairtrade“ geplant.

Mit der Bewerbung sei die Arbeit längst nicht abgeschlossen, sagt Wilfried Rabe, der wie Hellemann zur Steuerungsgruppe gehört. „Wir werden uns nicht darauf ausruhen, sondern das Thema zu den Menschen tragen“ - zumal das Siegel der Fairtrade-Stadt alle zwei Jahre bestätigt werden müsse. Es gehe darum bewusst zu machen, wie hoch der Wasserverbrauch beim Kauf einer Billig-Jeans sein könne. „Jeder Kauf ist eine Stimmabgabe“, ergänzt Sabrina Teuber, die ebenfalls in der Steuerungsgruppe mitarbeitet.

Laatzen wäre die dritte Fairtrade-Town in der Region Hannover. Bislang tragen den Titel nur Garbsen und die Landeshauptstadt.

Von Johannes Dorndorf

HAZ

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