Es war zwar kein Überfall mit gezückter Waffe. Dennoch hat ein Mann im Januar 2019 die Angestellte einer Laatzener Spielhalle dazu gebracht, ihm im Laufe eines Abends rund 1000 Euro auszuhändigen. Seit dieser Woche steht der 44-Jährige wegen des Vorwurfs der betrügerischen Erpressung und weiterer Taten vor dem Landgericht.
Laatzen-Mitte/Region. Ist er ein räuberischer Erpresser, der eine Spielhallenangestellte unter Gewaltandrohung zur Herausgabe von rund 1000 Euro zwang, oder ist er ein Spieler, der geliehenes Geld verzockt und sich aus dem Staub gemacht hat? Nach einem skurrilen Vorfall im Januar 2019 in der Laatzener Spielhalle Fun City versucht die 12. große Strafkammer des Landgerichts Hannover Licht ins Dunkel zu bringen. Der Angeklagte – ein 44-jähriger Staatenloser – muss sich dort seit dieser Woche zudem wegen gewerbsmäßigen Betrugs verantworten.
Die sechs Betrugsfälle ereigneten sich zwischen 2018 und 2021 unter anderem in der Region Hannover. Dort verlangte der Angeklagte einem Burgdorfer 1000 Euro Anzahlung für eine Fassadensanierung ab – ohne Gegenleistung. Auch ein Neustädter sowie Menschen in Stadthagen und anderen Bundesländern wurden um Geld geprellt: insgesamt mehr als 20.000 Euro. Seit Ende Dezember sitzt der Angeklagte in Untersuchungshaft.