Die Straße vom Neubaugebiet in Laatzen-Gleidingen nach Rethen ist bis auf wenige Ausnahmen für den Verkehr gesperrt. Feuerwehrleute hingegen dürfen sie mit ihren Privatautos im Notfall nehmen, um schnell zur Feuerwache zu kommen. Beim jüngsten Einsatz wurden nun mehrere von ihnen von Passanten aufgehalten.
Gleidingen/Rethen. Unfall, Feuer oder ein Krankheitsfall: Wenn die Feuerwehr alarmiert wird, kann es auf jede Minute und mitunter jede Sekunde ankommen. Schnelligkeit ist also wichtig, auch für die Helfer der Ortsfeuerwehr Gleidingen. Doch genau die hat aktuell ein Problem: Seit der Baustelle und Einbahnstraßenregelung auf der Hildesheimer Straße kommen sie nur über einen Umweg zu ihrer neuen Feuerwache-Süd in Rethen. Zwar hat die Stadt für Einsatzkräfte eine Behelfszufahrt über den früheren Feldweg und durch das Gleidinger Neubaugebiet Am Erdbeerhof eingerichtet, doch dort wurden die Helfer zuletzt von ahnungslosen und wütenden Spaziergängern ausgebremst.
Beim jüngsten Einsatz am Montag, ein Unfall mit zwei Schwerverletzten auf der B 6, seien mehrere Menschen teils mit Kindern und Buggy mitten auf eben jener Straße gelaufen, die die Feuerwehrleute auf ihrer Anfahrt zur Wache nehmen mussten, berichtet der stellvertretende Gleidinger Ortsbrandmeister André Oestreich. Eine Mutter habe wütend gestikuliert und auf Einhaltung des vorgeschriebenen Tempo 10 gedrängt. Ein Hundehalter legte sogar noch einen drauf. "Der Mann blieb mitten auf der Straße stehen und hielt mich an", berichtet Feuerwehrmann Matthias Peek. Im belehrenden Ton habe der Spaziergänger darauf hingewiesen, dass die Straße für Autos wie seines gesperrt sei. Immerhin gibt es täglich Dutzende Autofahrer, die das Durchfahrtsverbot ignorieren.