Sanja Schmidt und Praveen Ravi haben den Landessieg beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten erlangt. Sie sind dafür tief in die lokale Flüchtlingsgeschichte der Nachkriegszeit eingestiegen.
Langenhagen. Was macht man, wenn der Gesprächspartner anfängt zu weinen? Wenn er nicht aufhören möchte zu sprechen, einfach weil endlich jemand seine Geschichte hören möchte? Ganz einfach: Dran bleiben, weiter zuhören. Diese vermeintlich so einfache Lektion gehört für Sanja Schmidt und Praveen Ravi wohl zu jenen Erfahrungen, mit denen die jungen Leute nicht gerechnet hatten, als sie sich für die Teilnahme am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten unter der Federführung der Körber-Stiftung entschlossen. Gelohnt hat sich die ungeplante Lehrstunde allemal: Kurz vor der Ausgabe des Abiturzeugnisses kam die Nachricht vom Landessieg. Im Herbst geht es nun um den Bundesentscheid.
"Krise, Umbruch, Aufbruch – So geht's nicht weiter" lautete der diesjährige Titel des Wettbewerbs, an dem sich deutschlandweit 5000 Teilnehmer mit rund 2000 Beiträgen beteiligt haben. "Die IGS Langenhagen ist die einzige Siegerschule im Landeswettbewerb aus der Region Hannover", berichtet Geschichtslehrer Sven Schickerling und der Stolz ist unüberhörbar. "Das Schiller-Gymnasium in Hannover hat einen Förderpreis erhalten", ergänzt er der Fairness halber. "Aber: In Süddeutschland haben einzelne Schulen teilweise mehr als 20 Beiträge eingereicht, da ist die Region Hannover offenbar nicht so gut aufgestellt." Für den Landessieg gab es 250 Euro Preisgeld für beide sowie die Einladung zu einem europaweiten Geschichtsworkshop, der in diesem Jahr jedoch in Berlin stattfindet.