Wohin mit dem ganzen Klärschlamm? Während es in Hannover offenbar Verzögerungen gibt, laufen Langenhagens Pläne besser als gedacht. Die Gesellschaft für eine eigene Verbrennungsanlage in Hildesheim wird sich demnächst mehr als verdoppeln.
Langenhagen. Auch in wenigen Worten kann überaus viel Zufriedenheit stecken. „Bei uns läuft es gut.“ So knapp kann Stadtentwässerungsleiterin Sandra Bosold derzeit den Stand der Dinge zur geplanten eigenen Verbrennungsanlage für phosphorbelasteten Klärschlamm beschreiben. Während sich die Pläne der Landeshauptstadt aus rechtlichen Gründen nun offenbar um ein Jahr verzögern, liegen die Vorbereitungen für die eigene, von verschiedenen Kommunen gemeinsam getragene Verbrennungsanlage in Hildesheim nicht nur im Plan. „Ende November können wir in die Gesellschaft 14 weitere Kommunen aufnehmen“, kündigte Bosold am Dienstag auf Nachfrage an. Langenhagen gehört zu den Initiatoren der Gründungsgesellschaft, die mit neun Kommunen zwischen Celle und Hildesheim im Januar 2019 gestartet ist.
Da Langenhagens Kläranlage mit dem Abwasser aus der Stadt selbst sowie aus Isernhagen und dem zu Hannover gehörenden Teil von Isernhagen-Süd pro Jahr 6400 Tonnen maschinell entwässerten Klärschlamm produziert, gehört sie laut Bosold im Bundesvergleich „zu den größeren Einheiten“, wenn auch dort zu den dann eher kleinen. Deshalb muss Langenhagen gemäß der neuen Düngemittelverordnung bis 2023 ein Konzept zur künftigen Entsorgung vorlegen. Ab 2029 muss der Klärschlamm in einer sogenannten Mono-Verbrennungsanlage entsorgt werden.