Abbiege-Assistent

Nach Tod von Schulkind: Langenhagen rüstet schwere Fahrzeuge um

Zu den Lastkraftwagen, die die Stadt umrüsten lassen will, gehören auch die größeren Feuerwehr-Fahrzeuge.

Zu den Lastkraftwagen, die die Stadt umrüsten lassen will, gehören auch die größeren Feuerwehr-Fahrzeuge.

Langenhagen. Der erneute schwere LKW-Abbiegeunfall in Lehrte setzt die Kommunen in der Region unter Zugzwang: Auch sie müssen offenbar mehr für die Sicherheit ihrer Lastwagen tun. Wie das gehen kann, zeigt die Stadt Langenhagen: Sie hat im Haushalt Geld dafür vorgesehen, in diesem Jahr alle ihre Fahrzeuge, die mehr als 3,5 Tonnen wiegen, mit Abbiege-Assistenten auszustatten. 73.000 Euro hat der Rat der Flughafenstadt dafür eingeplant.

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Der Verkehrsexperte der CDU-Regionsfraktion, Eberhard Wicke, verlangt, dass auch die Region Hannover sich dazu entschließen soll. "Die Müllfahrzeuge von Aha und die Busse von Üstra und Regiobus sollten mit einem solchen System ausgerüstet werden", sagte Wicke.

Erst am Freitagmorgen hatte es einen tragischen Unfall eines abbiegenden Müllwagens in Lehrte gegeben. Ein gerade einmal elf Jahre altes Mädchen war zu Fuß auf dem Weg zur Schule, als es von dem schweren Gefährt beim Abbiegen erfasst wurde. Das Kind starb kurze Zeit später in einer Klinik an seinen schweren Verletzungen. Einige Wochen vorher hatte es einen ähnlichen Unfall in Burgdorf gegeben. Im April vergangenen Jahres war ein elfjähriger Junge bei einem ähnlich gelagerten Unfall in Hannover tödlich verunglückt. Der Lastkraftwagenfahrer wurde inzwischen wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.

Umrüstung für Stadtfahrzeuge war lange geplant

All diese Ereignisse haben die Stadt Langenhagen nun förmlich überholt. Denn geplant war die Umrüstung bereits seit geraumer Zeit. Sie soll der Sicherheit auf den Straße dienen. „Diese technischen Einrichtungen warnen Lastwagen-Fahrer, wenn sich Fußgänger oder Radfahrer im toten Winkel befinden“, erläutert die Rathaussprecherin. Langenhagens Bürgermeister Mirko Heuer hatte bereits im vergangenen Jahr Geld für die Technik und den Einbau in den kommunalen Haushalt 2019 eingeplant.

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„Die für einen Lkw-Fahrer nicht einsehbaren Bereiche sind größer als viele Erwachsene und vor allem Kinder vermuten“, betont der Bürgermeister. „Gerade deshalb ist es mir wichtig, dass wir diese Gefahrenzone an unseren städtischen Lkw abschaffen. Zumal es dafür bereits geeignete und erprobte Systeme gibt“, argumentiert Heuer.

Auch Feuerwehr-Fahrzeuge erhalten neues System

Die Verwaltung kalkuliert mit Kosten von etwa 1500 Euro pro Gefährt. Die technische Ausrüstung ist für 19 Fahrzeuge der Feuerwehr und weitere 30 in des städtischen Betriebshofs vorgesehen. Außerdem werden die Lastwagen der Stadtentwässerung mit der Technik ausgestattet.

„Die Anschaffung der Abbiege-Assistenten ist eine Investition in die Sicherheit auf Langenhagens Straßen“, heißt es aus dem Rathaus weiter. Möglicherweise gibt es dafür Zuschüsse des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, die das Programm „Aktion Abbiege-Assistent“ ins Leben gerufen hat, um die freiwillige Aus- und Nachrüstung von Nutzfahrzeugen ab 3,5 Tonnen zu fördern. „Die Langenhagener Verwaltung beabsichtigt Anträge auf Förderung aus diesem Programm zu stellen“, teilt Stahl ferner mit.

Von Sven Warnecke

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