Nachfrage setzt Musikfreizeit unter Druck
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135 Kinder und Jugendliche starten am Freitagmorgen mit 18 Betreuern zur Musikschulfreizeit nach Föhr.
© Quelle: Antje Bismark
Langenhagen. Gerade erst startet die Musikschulfreizeit auf Föhr – da denkt Cheforganisator Stefan Polzer, zugleich stellvertretender Leiter der Musikschule Langenhagen, bereits an das nächste Jahr: „Wir benötigen dringend ein anderes Anmeldeverfahren“, sagt er mit Blick auf den wachsenden Ansturm. Allein in diesem Jahre landeten 30 Interessierte auf einer Warteliste, die Tendenz ist nach Aussage Polzers seit Jahren steigend.
Freizeit ist geöffnet nicht nur für Musikschüler
Insgesamt 135 Jungen und Mädchen zwischen neun und 17 Jahren nahmen am Freitagmorgen Platz in einem der drei Busse, die die Teilnehmer samt 18 Betreuer nach Föhr bringen sollten. Die Instrumente indes kamen mit einem eigenen Lastwagen auf die Insel. „Das ist inzwischen eine logistische Aufgabe“, sagt Polzer, der seit 22 Jahren die Freizeit organisiert, seit sieben Jahren auf Föhr. Elf Tage erholen sich dort die Kinder und Jugendlichen, die Teilnahme kostet inklusive Verpflegung, An- und Abfahrt sowie Aktionen 380 Euro. Ursprünglich richtete sich das Angebot der Musikschule an die Schüler, längst ist die Freizeit geöffnet auch für Teilnehmer, die entweder Freunde oder Geschwister begleiten.
„Etwa 80 Musizierende sind dabei“, sagt Polzer – mehr sei nicht zu managen. Er kümmert sich mit Lehrer Frank Schauer um die Schlagwerker und Percussionisten, Carsten Lips um die Rock- und Popband sowie Mirco Meutzner um das Blasorchester. „Für ihn ist das immer wie eine große Wundertüte, weil er nicht weiß, welche Musiker auf welchem Niveau mitfahren“, sagt Polzer. Denn am ursprünglichen Konzept hält er fest: Am Mittwoch gibt es wie jedes Jahr ein Konzert, bei gutem Wetter auf der Ferienanlage, bei schlechtem in diesem Jahr in der Strandkorbhalle.
30 Kinder mussten mangels Platz zuhause bleiben
Jenseits der aktuellen Planung blickt der Organisator bereits auf den Sommer 2019: „Wir werden inzwischen bei den Anmeldungen komplett überrannt“, sagt er und fügt hinzu, die Plätze seien innerhalb weniger Tage vergeben gewesen. Die Folge: Gut 30 Kinder und Jugendliche, zum Teil auch Musikschüler, müssen zu Hause bleiben. „Deshalb müssen wir uns ein faires, praktikables Anmeldeverfahren überlegen“, sagt er. Denn mehr Teilnehmer mitzunehmen, sei keine Lösung.
Wie auch die Musikschule verzeichnet der SCL für seine dreiwöchige Freizeit am Lensterstrand eine anhaltend große Nachfrage. Dort erholen sich zurzeit 112 Jungen und Mädchen unter der Regie von gut 20 Betreuern, zum inzwischen 55. Mal.
Von Antje Bismark