Verfügung zu Himmelfahrt schreckt offenbar ab
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Am Waldsee in Krähenwinkel dürfen sie gemäß der Allgemeinverfügung nicht bleiben: Die Gruppen mit Bollerwagen ziehen nach Gesprächen mit den Polizisten der Burgdorfer Verfügungseinheit weiter.
© Quelle: Sven Warnecke
Langenhagen/Isernhagen/Wedemark. Mit einem Großaufgebot ist die Polizei an den bekannten Hotspots für Himmelfahrts-Touristen in Isernhagen, Langenhagen und der Wedemark unterwegs gewesen. Und das hat offenbar Wirkung gezeigt. Am Wietzesee in Isernhagen und im benachbarten Langenhagener Wietzepark, am Silbersee und dem Krähenwinkeler Waldsee sowie an einem Feldweg zwischen Hellendorf und Meitze an der Großen Beeke ist es ruhig geblieben.
Offenbar haben auch die von der Gemeinde Isernhagen und der Stadt Langenhagen erlassenen Allgemeinverfügungen ihren Teil dazu beigetragen. Mehr noch: Die Gemeinde Isernhagen hatte für den Strandabschnitt am Hufeisensee einen privaten Sicherheitsdienst engagiert, der neben der Polizei für Ordnung sorgen sollte. Doch angesichts fehlender Besuchergruppen hatten die acht Securitykräfte einen entspannten Tag. In Langenhagen waren zudem zwei Parkranger unterwegs.
Polizei spricht von Präventions- und Präsenzeinsatz
Die Ruhe und das entspannte Feiern bestätigt auch Björn Korth, Leiter der Polizeikräfte der sogenannten Verfügungseinheit aus Burgdorf. „Wir wollen niemandem das Feiern verbieten“, betonte der Beamte. Doch an die Regeln müssten sich alle halten. Unterstützung gab es von vier Kollegen aus der Reiterstaffel aus Hannover. Die Beamten patrouillierten mit ihren Pferden die Areale um die Seen ab. Korth hatte sein Einsatzgebiet in verschiedene Abschnitte gegliedert. Die Polizisten verteilten sich auf die Hotspots in Langenhagen und Isernhagen sowie auf das weiter entfernte Areal an der Meitzer Straße zwischen Hellendorf und Meitze – waren aber stets präsent. Korth sprach deshalb auch von einem „Präventions- und Präsenzeinsatz“. Zum späten Nachmittag wurde dann aber doch sicherheitshalber die Meitzer Straße für den Verkehr gesperrt. Zu viele Fußgängergruppen hatten sich zu dem beliebten Vatertagstreffpunkt aufgemacht.
„Echte“ Väter ärgern sich zum Teil über Jugendliche
Als sich eine Schar Feiernder, teilweise mit wummernder Musik, im Bereich des Krähenwinkeler Waldsees blicken ließ, war sofort auch die Polizei mit mehreren Fahrzeugen – und zwei Reitern – vor Ort, um auf das per Allgemeinverfügung erlassene Verbot hinzuweisen. Das traf nicht überall auf Gegenliebe. Doch letztlich beugten sich die zumeist jugendlichen Gruppen und zogen lautstark von dannen.
Ein 36 Jahre alter Wiesenauer, der mit vier Freunden – allesamt ebenfalls Familienväter – zu Fuß auf dem Weg zum Waldkater in Maspe war, nutzte am Waldsee die Gelegenheit für ein Gespräch mit der berittenen Polizei. Er brachte auf der einen Seite sein Unverständnis zum Ausdruck, warum denn alles derart geregelt, vieles gar verboten sein müsse. Andererseits hatte er aber auch eine deutliche Botschaft für die an Himmelfahrt feiernden Jugendlichen parat: Es müsse doch nicht immer über die Stränge geschlagen werden. „Es ist ja schön, dass alle feiern wollen. Doch es darf nicht ausufern. Wir älteren Herrschaften wissen uns ja auch zu benehmen.“
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Von Sven Warnecke
HAZ