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Lehrte

Aldi-Logistikzentrum auf der Zielgeraden

Auf der Dreiecksfläche in der Bildmitte links neben der A2 soll das Aldi-Logistikzentrum entstehen.

Auf der Dreiecksfläche in der Bildmitte links neben der A2 soll das Aldi-Logistikzentrum entstehen.

Aligse. Die geplante und im Ort umstrittene Ansiedlung des Aldi-Logistikzentrums in Aligse ist auf der Zielgeraden. Der Rat hat den Bebauungsplan in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause einstimmig befürwortet – und zwar zum zweiten Mal. Nach Unstimmigkeiten über Verfahrensfragen zwischen der Stadt und dem Aligser Ortsbürgermeister Frank Seger wollte die Stadt die Pläne noch einmal auslegen, um „Gefahren zu vermeiden und absolute Rechtssicherheit zu haben“, wie es Bürgermeister Klaus Sidortschuk ausdrückte. Die Kommunalaufsicht habe bei ihrer Prüfung der Vorgänge keine Fehler entdeckt und das erste Ratsvotum gebilligt. Die Pläne werden ab dem 12. Juli bis zum 31. August erneut öffentlich ausgelegt, das ist fast doppelt so lange wie sonst üblich. Ursprünglich sollte dies schon Mitte dieses Monats geschehen.

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Die verlängerte Frist hänge damit zusammen, dass diese teils noch in den Sommerferien liege, sagt Stadtsprecher Fabian Nolting. Dies sei auch der Wunsch von Aligsern gewesen. „Jetzt können sich alle Bürger noch einmal zum gesamten Verfahren äußern.“ Die Stadt weist vor allem auf zwei aus ihrer Sicht deutliche Verbesserungen hin. So gebe es jetzt einen Rechtsanspruch auf Lärmschutz, der ursprünglich nicht vorgesehen war. „Vertrag zugunsten Dritter“ nennt sich der neue Passus in der Vorlage. Das erspart Bürgern mögliche Klagen.

In der Ratssitzung äußerte ein Einwohner aus dem Nachbarort Röddensen allerdings, dass sein Haus nicht in der Lärmkartierung aufgeführt sei, obwohl er betroffen sei. Er hat jetzt durch die erneute Auslegung die Möglichkeit, dies als Beanstandung vorzubringen. Die Neuerungen seien aber bereits im Mai öffentlich gemacht, in politischen Gremien diskutiert und dann vom Rat beschlossen worden, betont Nolting. Die Wiederholung des Ratsbeschlusses diene daher nur der Rechtssicherheit. Der Ortsrat Aligse hatte sich in einer Sondersitzung am Dienstagabend zu dem Thema mit vier zu zwei Stimmen für das komplette Vertragswerk ausgesprochen.

Zweite Verbesserung aus Sicht der Stadt und des Rates ist die Einrichtung einer Linksabbiegerspur ab der A2-Abfahrt Lehrte in Fahrtrichtung Berlin über die Westtangente zum geplanten Logistikzentrum. Damit müssen die Aldi-Lieferfahrzeuge nicht mehr am Wohngebiet an der Ulmenstraße vorbei. Der Aligser Gottfried Hiller mahnte in der Ratssitzung allerdings, dass auf der Westtangente zu wenig Platz im Straßenraum sei, wenn sich einmal der Verkehr von der A2 oder aus Ahlten – gerade nach dem Bau des Containerterminals Megahub – zurückstaue: „Die Linksabbiegerspur verschlimmbessert die Situation nur.“ Er forderte deshalb ein neues unabhängiges Verkehrsgutachten.

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Dieser Darstellung widersprach aber Lehrtes Stadtbaurat Christian Bollwein. Alle bisherigen Gutachten hätten gezeigt, dass auf der Westtangente sehr wohl Platz genug sei. „Auf dem vorgesehenen Linksabbieger zu Aldi haben drei Lastwagen hintereinander Platz.“

SPD-Chef: Fühle mich von Bürgerinitiative verleumdet

Nach der Entscheidung über das Aldi-Logistikzentrum hat SPD-Fraktionschef Bodo Wiechmann noch eine persönliche Erklärung abgegeben. In einem Schreiben an Bürgermeister Klaus Sidortschuk habe die Bürgerinitiative Aligse-Röddensen-Kolshorn die Behauptung aufgestellt, dass es zwischen ihm und Aldi einen Vertrag für eine Zusammenarbeit bei der Erstellung des Bebauungsplan gebe. „Das ist haltlos, aus der Luft gegriffen und entbehrt jeder Grundlage“, sagte Wiechmann sichtlich verärgert. Er betrachte dies als Verleumdung und forderte die Bürgerinitiative auf, solcher Art Unterstellungen künftig zu unterlassen. ok

Von Oliver Kühn

HAZ

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