Trotz Corona-Pandemie noch genügend Geld auf dem Konto? Die Schuldnerberatungsstelle „Solvent“ in Lehrte verzeichnet keinen Anstieg bei Beratungsgesprächen. Doch was steckt hinter den Zahlen?
Lehrte. Die Corona-Pandemie hat den Großteil der Menschen in Lehrte offenbar nicht in die Verschuldung getrieben. Dies ist zumindest die Beobachtung der Lehrter Schuldner- und Insolvenzberatung „Solvent“. Die Mitarbeiter der Stiftung, die überschuldete oder von Zahlungsunfähigkeit bedrohte Menschen berät und unterstützt, spüren bei ihren Klientinnen und Klienten bislang keine Auswirkungen der Corona-Pandemie. Das Arbeitsaufkommen bei „Solvent“ sei seit einigen Jahren unverändert, berichtet Schuldnerberater Jörg Pither. Damit steht Lehrte entgegen dem bundesweiten Trend, wobei laut einer Umfrage der AWO immer mehr Menschen Schuldenberatungsstellen aufsuchen.
„Bei uns gibt es Einzelfälle, in denen die Kurzarbeit zur Verschärfung der finanziellen Situation beigetragen hat“, sagt der Diplom-Sozialpädagoge und -Sozialarbeiter Pither. „Doch die meisten Menschen im Umkreis versuchen, sich zu retten und Insolvenzverfahren zu vermeiden“, so seine Beobachtung. Auch vereinzelte Selbstständige hätten sich hilfesuchend an die Schuldnerberatung gewendet. Insgesamt jedoch sei das Arbeitsaufkommen der Lehrter Schuldnerberaterinnen und -berater seit Beginn der Pandemie nicht angestiegen.