Lehrte

Logistikzentrum: Aldi muss Schallschutz bezahlen

Zwischen der Autobahnanschlussstelle Lehrte und dem Aligser Gewerbegebiet (oben im Bild) will Aldi sein neues riesiges Logistikzentrum bauen.

Zwischen der Autobahnanschlussstelle Lehrte und dem Aligser Gewerbegebiet (oben im Bild) will Aldi sein neues riesiges Logistikzentrum bauen.

Aligse. In die Diskussion um die Ansiedlung des Aldi-Logistikzentrums südwestlich von Aligse kommt neue Bewegung. Die Stadtverwaltung stellt jetzt zwei Vorhaben zur Abstimmung, mit der die Lärm- und Verkehrsbelastungen im Einzugsbereich des riesigen Warenlagers erträglicher gestaltet werden sollen. Eine genau definierte Gruppe von Aligser und Röddenser Hausbesitzern soll Anspruch auf passiven Schallschutz bekommen, also auf speziell gedämmte Fenster und Lüftungsvorrichtungen. Aldi muss sich per Vertrag verpflichten, dafür zu zahlen. Außerdem geht es um eine Linksabbiegespur an der Kreuzung aus Autobahnabfahrt und Westtangente, die den Aldi-Lastverkehr direkt zum Logistikzentrum führen soll.

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Am Dienstag, 29. Mai, soll über beide Vorhaben öffentlich diskutiert werden – und zwar in einer gemeinsamen Sitzung des Bau- und Verkehrsplanungsausschusses sowie des Umweltausschusses ab 18 Uhr im Kurt-Hirschfeld-Forum an der Burgdorfer Straße. Endgültig entscheidet der Rat am Mittwoch, 30. Mai.

Die Themen Lärm und Verkehr gehören zu den vielen großen Kritikpunkten der Gegner des Aldi-Logistikzentrums. Beides sei schon jetzt in weiten Bereichen Aligses unerträglich, argumentieren sie. Damit haben sie nicht unrecht. Schalltechnische Untersuchungen etwa haben ergeben, dass an der Aligser Ortsdurchfahrt schon jetzt Lärmbelastungen oberhalb der zulässigen Grenzwerte existieren. Durch die zu erwartenden Aldi-Lastwagen nehmen die Lärmwerte zwar nur minimal zu. Aber auch das reicht, dass nach Rechtssprechung des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg „Maßnahmen zur Konfliktbewältigung“ einzuplanen sind, wie es in einer Darstellung der Stadtverwaltung heißt.

Konkret: 16 Anwohner in Aligse und 20 in Röddensen dürfen auf Kosten von Aldi an ihren Häusern den Lärmschutz nachrüsten – das jedoch nur für Wohn- und Schlafbereiche, nicht aber für Bäder, Flure, Lagerräume oder Terrassen. Nun gilt es, diesen Vertrag mit Aldi, der eine Ergänzung zum Bebauungsplan darstellt, politisch unter Dach und Fach zu bringen.

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Längst nicht alle Aligser könnten jedoch von dieser Vereinbarung profitieren. Konkret geht es um Anwohner der Dammfeldstraße, sowie einige Bürger mit Grundstücken an der Peiner Heerstraße und am Prieskamp. Die Stadt hat alle möglichen Nutznießer des Vertrags in der politischen Beratungsvorlage genau aufgelistet. Dort finden sind auch 18 Grundstücke an der Celler Straße in Röddensen sowie jeweils eines an der Kolshorner Straße und am Sandbergweg. Untersuchungen hatten ergeben, dass auch dort der Lastverkehr des Aldi-Logistikzentrums eine leichte Zunahme des Lärms ergibt, die nicht statthaft ist.

Geld fließt allerdings nur dann, wenn die Hausbesitzer auch tatsächlich Erneuerungen an ihren Häusern vornehmen und diese auch nachweisen.

Von Achim Gückel

HAZ

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