Politiker begrüßen Nachbesserungen
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Breite Zustimmung: Der Lehrter Rat billigt die Änderungen am Bebauungsplan für das Aldi-Logistikzentrum.
© Quelle: Achim Gückel
Lehrte. Das im März 2016 begonnene Planverfahren zur Ansiedlung des Aldi-Logistikzentrum geht jetzt auf die Zielgerade. Die dafür notwendige Änderung des Flächennutzungsplans ist nach Auskunft der Stadt mittlerweile genehmigt worden. Der Bebeauungsplan soll im Herbst verabschiedet werden. Dann könnte Aldi den Bauautrag für das gigantische Bauwerk stellen, das das Unternehmen auf einem 13 Hektar großen Grundstück zwischen der Autobahnanschlussstelle Lehrte und dem Aligser Gewerbegebiet errichten will und das in einer ersten Baustufe 45.000 Quadratmeter Grundfläche haben soll. Baubeginn für das von den meisten Aligsern abgelehnte Millionenprojekt könnte dann im Jahr 2019 sein.
Die zwei Änderungen in Sachen Linksabbiegespur und Lärmschutz für besonders geplagte Anlieger der B 443, die jetzt ergänzend zum bereits im vergangenen Dezember auf den Weg gebrachten Bebauungsplan zur Debatte standen, sind unter Lehrtes Politikern unumstritten. „Der Vorschlag für die Linksabbiegespur wurde bereits im Sommer 2016 erstmals gemacht. Wir können das nur begrüßen“, sagte SPD-Fraktionschef Bodo Wiechmann am Mittwoch im Rat und beteuerte, dass man die Belastung für die Bürger senken wolle. In dieser Hinsicht sei auch der Vertrag über den von Aldi zu bezahlenden Lärmschutz eine Verbesserung.
Ähnlich äußerte sich Martin Schiweck, CDU-Ratsherr und Ortsratmiglied in Aligse. Er hatte in früheren Sitzungen noch Nachbesserungen im Bebauungsplan gefordert. Diese habe man nun erreicht. Daher könne er dem Verfahren nun zustimmen.
Von Mitte Juni bis Mitte Juli wird der umstrittene Bebauungsplan noch einmal öffentlich ausgelegt –mit zwei Wochen längerer Dauer als üblich. Dann haben unter anderem Bürger die Gelegenheit, erneut Bedenken und Einwendungen vorzubringen. Diese werden anschließend in der Verwaltung abgewogen und noch einmal zur politischen Debatte vorgelegt.
Gegner des Logistikzentrums hatten insbesondere in der Sitzung von Bau- und Umweltausschuss am Dienstag viele Bedenken gegen das Projekt vorgebracht. In den Betrachungen des zusätzlichen Lärms durch die Aldi-Lastwagen werde etwa der bereits vorhandene Bahnlärm vernachlässigt, bemängelten sie. Auch der mögliche Anstieg der Belastung mit Feinstaub werde nicht ausreichend berücksichtigt. Man fühle sich in Aligse schon jetzt von all den Umwelteinflüssen über Gebühr belastet, sagte etwa Doris Rojahns, Sprecherin der Bürgerinitiative Aligse-Kolshorn-Röddensen. Es dürfe jetzt nicht nur darum gehen, was im Planverfahren rechtlich einwandfrei sei, sondern auch darum, was der Wille der Bürger und Wähler in den betroffenen Dörfern sei.
Von Achim Gückel
HAZ