72-Stunden-Aktion: Pfadfinder erneuern Kita-Garten
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Sie schaffen Grundlagen: Johannes Zils (13, von links), Hans Höing, Birte Hoffmann, Niklas Weinrich und Reinhard Sollich arbeiten am Unterbau für ein neues Kletterschiff.
© Quelle: Kathrin Götze
Neustadt. Für die Kindergartenkinder des Familienzentrums St. Peter und Paul gibt es am Montagmorgen ein kleines Wunder: Zahlreiche fleißige Hände haben am Wochenende zusammengewirkt, um die Außenanlagen zu erneuern. „Uns schickt der Himmel“, steht auf den blauen T-Shirts, mit denen die jungen Helfer durch den Garten wuseln Unter Schaukeln und Spielgeräten streuen sie Mulch, füllen kubikmeterweise Sand in den Sandkisten nach und bereiteten den Unterbau für ein neues Holzschiff zum Klettern und Verstecken vor.
Pfadfinderstamm macht bei 72-Stunden-Aktion mit
Der Einsatz ist Teil einer sogenannten 72-Stunden-Aktion, an der sich rund 40 Pfadfinder vom Neustädter Stamm der Pfadfinderschaft St. Georg beteiligen. Die Kinder und Jugendlichen zwischen acht und 18 Jahren verbringen mit ihren Betreuern das ganze Wochenende in der schönen alten Villa an der Wunstorfer Straße, inklusive Übernachtung mit Abendunterhaltung am Lagerfeuer. „Wir wollen Spaß und Sinn miteinander verbinden“, sagt Stammesvorstand Hans Höing.
Stamm gehört zur katholischen Gemeinde
Bundesweit beteiligen sich mehr als 80.000 junge Leute an der Sozialaktion des Bundes deutscher katholischer Jugend (BDKJ). Der Neustädter Stamm gehört zur katholischen Gemeinde St. Peter und Paul, ebenso wie das Familienzentrum. Da lag ein Einsatz für die Kinder nahe. „Die Pfadfinder sind auf uns zugekommen – und wir hatten genug für sie zu tun“, sagt Einrichtungsleiterin Anna-Maria Bonk. „Wir freuen uns, dass sie uns so tatkräftig unterstützen.“
So mancher ist mit Feuereifer dabei – wie der achtjährige Ole, der auf einem kleinen Rollwagen Kiste für Kiste mit Rindenmulch unter eine Baumschaukel karrt. „Ich bin nur Teil einer Lieferkette“, sagt er stolz. „Und wo sind die anderen?“ Die haben sich schon bei den Tischen im Schatten versammelt: „Süßigkeitenpause!“, ruft Wölflingsleiterin Heidrun Hoffmann. Der achtjährige Jony kommt strahlend mit einem Plastikeimer voll Weingummi angelaufen.
Unterbau für neues Kletterschiff entsteht
Nebenan geht die Arbeit noch weiter: Ein kleiner Trupp um den Stammesgründer Reinhard Sollich hat eine Grube ausgehoben, in die Schotter als Unterbau für ein neues Kletterschiff gefüllt werden soll. Mit Zeltheringen befestigen die Jugendlichen zunächst ein Vlies, das als Unterlage dient. „Das alte Kletterschiff war morsch geworden, wir mussten es demontieren“, berichtet Kita-Leiterin Bonk. Das neue wird in zwei Wochen geliefert und vor Ort zusammengebaut. „Gut, dass die Pfadfinder uns helfen, sonst hätten wir noch einen Arbeitseinsatz für die Eltern organisieren müssen“, sagt Bonk. Die Mütter und Väter haben stattdessen Kuchen für die Gruppe gebacken.
Pfadfinder suchen laufend Gruppenleiter
Die Pfadfinder bauen auf eine lange Tradition auf, in Neustadt hat neben der katholischen Peter-und-Paul-Gemeinde seit 2016 auch die Liebfrauengemeinde eine Gruppe. Für beide gilt, dass Kinder aller Konfessionen mitmachen dürfen. Beim Stamm St. Peter und Paul treffen sich die Gruppen der Wölflinge (sieben bis elf Jahre), Jungpfadfinder (12 bis 14 Jahre), Pfadfinder (14 bis 16 Jahre) und Rover (16 bis 21 Jahre) regelmäßig wöchentlich. "Wir können immer neue Gruppenleiter gebrauchen – da gibt es einige Fluktuation", sagt Stammesvorstand Höing. Wer Interesse hat, findet weitere Informationen auf der Homepage dpsg-neustadt.de.
Von Kathrin Götze
HAZ