Einige Neustädter Ärzte führen Antikörpertests und Abstriche nun auch ohne konkreten Verdacht auf Covid-19 durch. Diese Tests müssen die Patienten allerdings aus eigener Tasche zahlen. Doch machen die vorsorglichen Überprüfungen Sinn?
Neustadt.Ein Corona-Test als Voraussetzung für die Aufnahme in ein Seniorenheim oder für einen Grenzübertritt? Was aktuell auf politischer Ebene noch diskutiert wird, wird an einzelnen Stellen bereits verlangt. Die entsprechenden Tests, ohne konkreten Verdacht auf eine Erkrankung mit dem neuartigen Coronavirus, sind inzwischen auch möglich – auch die HNO-Praxis von Fridolin Lindemann am Klinikum Neustadt bietet sie inzwischen an. Von den Krankenkassen werden sie aber nicht getragen. Patienten müssen den Test als sogenannte Individuelle Gesundheitsleistungen, kurz IGeL, selbst zahlen.
Bisher waren allein die Hausärzte für die Tests zuständig. Zunächst war Schutzausrüstung Mangelware, und die Labore waren stark ausgelastet. Deshalb habe man auf die Ergebnisse manchmal mehrere Tage warten müssen, berichtet Allgemeinmediziner Matthias Lindenblatt. Er bleibe zunächst dabei, Patienten nur zu testen, wenn er es für medizinisch angezeigt hält. Wenn es ihnen zumutbar ist, schickt er sie auch weiter ins regionsweite Testzentrum nach Lehrte. Für möglicherweise Infizierte, die das nicht schaffen, habe er eigens besondere Praxiszeiten eingerichtet, damit sie nicht auf die anderen Patienten treffen. „Wir versorgen hier viele chronisch Kranke, die müssen dringend vor einer Infektion mit dem Virus geschützt werden“, sagt er.