Frühlingsfreude, Lockdown-Leid: Zwischen diesen beiden Gemütszuständen schwanken aktuell wohl viele Menschen. Die Hagenerin Gisela Rahlfs hat jetzt ein passendes Gedicht auf Platt verfasst.
Hagen.Bei der morgendlichen Zeitungslektüre hatte Gisela Rahlfs eine Eingebung: Als sie die beiden Bilder der Mühle Dudensen sah, die Heidemarie Eckardt innerhalb einer Woche und bei 25 Grad Temperaturunterschied aufgenommen hatte, kam ihr ein Gedicht in den Sinn. In aller Eile brachte sie einen beachtlichen 44-Zeiler zu Papier. "Das ist mir nur so aus der Feder geflutscht", sagt die 70-Jährige lächelnd. Es war nicht das erste Mal, dass die Muse sie auf diese Weise küsste. "Ich schreibe schon immer gerne Gedichte, aber mehr für mich", sagt die ehemalige Heilerziehungspflegerin. Na klar, zu Feiern oder im kleinen Kreis, da trage sie schon auch mal etwas vor.
Dabei ist ihr Plattdeutsch die liebste Sprache. Einmal, weil sie es als Kind in Hagen schon von den Großeltern gelernt hat. Und dann, weil man damit oftmals Gefühle so gut auf den Punkt bringen kann. Den Zwiespalt zwischen Frühlingsfreude und Lockdown-Leid hat sie jedenfalls schon mal bestens in Worte gefasst, war auch selbst so zufrieden damit, dass sie sich spontan bei der HAZ in Neustadt meldete. „Die Inspiration kam ja schließlich auch aus der Zeitung“, sagt sie.