Vor weniger als einem Jahr hatte Heiko Probst einen Aufruf in dieser Zeitung für eine Tischtennisgruppe „Ping Pong Parkinson“ gestartet. Inzwischen sind mehrere Aktive dabei. Doch die Gruppe soll weiter wachsen.
Pattensen-Mitte. Nicht jeder Ball landet auf der anderen Seite des Netzes und auf der Tischtennisplatte. Doch das ist nebensächlich. „Bei uns zählt das miteinander spielen mehr, als das Gegeneinander. Trotzdem freuen wir uns auch über besonders gute Punkte“, sagt Heiko Probst. Er ist selbst an Parkinson erkrankt und hat in Pattensen einen Stützpunkt ins Leben gerufen: „Ping Pong Parkinson“. Nach einem Aufruf in dieser Zeitung hat Probst innerhalb von neun Monaten fünf weitere Spielerinnen und Spieler für die Initiative gewonnen, die in Pattensen als Teil der TSV-Tischtennissparte läuft. Die sind mit Begeisterung dabei. „Parkinson sorgt für viele negative Erlebnisse im Leben. Beim Tischtennis hole ich mir kleine Erfolgserlebnisse“, sagt Mitspielerin Claudia Dill.
„Ping Pong Parkinson“ wächst bundesweit: Laut Probst waren es im vergangenen Jahr noch 200 Aktive, inzwischen sei die Zahl auf rund 500 gestiegen. Bei der offenen deutschen Meisterschaft in Bad Homburg war Probst einer von 128 Startern. Er räumte gleich drei Medaillen ab: Bronze im Einzel, Silber im Mixed und Gold im Doppel. Das Besondere: Der frühere Weltstar und aktuelle Trainer der deutschen Nationalmannschaft, Jörg Roßkopf, überreichte die Medaillen. Doch wichtiger als das gute sportliche Abschneiden sei die Atmosphäre gewesen. „Es waren alle hilfsbereit, wir sitzen alle im gleichen Boot. Es waren alles Menschen dabei, die sich nicht aufgeben und aktiv gegen die Krankheit wehren“, sagt Probst.