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Empelde

Der weiße Berg wird ganz grün

Im Zwei-Jahres-Rhythmus lässt Haldenbesitzer Frank Nickel den Salzberg fotografieren. Die Aufnahmen dokumentieren den Fortschritt der Rekultivierung. Auf der Westseite ist im Vordergrund die B 65 und direkt dahinter die Recyclingstation für Bauschutt zu erkennen. Das andere Bild zeigt die vollständig begrünte, gegenüberliegende Seite der Halde. Die Wohnsiedlung vorn ist zur Weltausstellung im Jahr 2000 entstanden.

Im Zwei-Jahres-Rhythmus lässt Haldenbesitzer Frank Nickel den Salzberg fotografieren.

Ronnenberg. Das Salz der Erde und dessen Gewinnung hat den Ort seit der Bronzezeit geprägt. Ende des 19. Jahrhunderts begann die industrielle Ausbeute des Salzstocks, der sich unterhalb von Empelde und Ronnenberg befindet. Seitdem erinnern weithin sichtbar die Abraumhalden an die Zeit des Kalibergbaus.

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„Früher konnten nur etwa 20 Prozent des Salzes verarbeitet werden. Der große Rest wurde auf die Halde gebracht“, sagt Haldenbesitzer Frank Nickel. Zum Vergleich: Heute wandern etwa 20 Prozent Abraum auf eine Halde, der Großteil des Bodenschatzes wird verwertet. 1943 sei damit begonnen worden, die große Halde aufzuschütten, berichtet Nickel. Seit 1906 nahm die sogenannte kleine Halde das nicht verarbeitete Salz auf. Anfang der neunziger Jahre wurde die kleine Halde in die große „Schwester“ verfüllt.

Das Bild zeigt die vollständig begrünte, gegenüberliegende Seite der Halde. Die Wohnsiedlung vorn ist zur Weltausstellung im Jahr 2000 entstanden.

Das Bild zeigt die vollständig begrünte, gegenüberliegende Seite der Halde. Die Wohnsiedlung vorn ist zur Weltausstellung im Jahr 2000 entstanden.

Nickels Vater Herbert erwarb die beiden Halden Mitte der siebziger Jahre, als das Kalibergwerk seinen Betrieb einstellte. Der Bauingenieur entwickelte ein einzigartiges Rekultivierungskonzept, welches das Salz dauerhaft grün werden lässt. Der Empelder Peter Sandvoss, der eine umfangreiche Dokumentation des Kalibergbaus verfasst hat, berichtet in seinem Buch über Empelde und Salz: „Bei der vom Werk Hansa hinterlassenen Halde wurden 1974 etwa 24000 Tonnen Salzfracht als Lauge in die Fösse abgeleitet. Neben der umweltschädlichen Auslaugung trat aber auch noch das Problem der Salzverwehung durch Winderosion auf.“ Seit 1981 wird der Kaliberg mit Bauschutt zugedeckt, den Firmen lastwagenweise anliefern. Darauf kommt eine dicke Schicht Mutterboden, auf der Bäume, Sträucher und sogar Weinreben gedeihen.

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Die Begrünung der Halde finanziert sich vollständig aus der Erd- und Bauschuttdeponie. Öffentliche Mittel und Subventionen nimmt auch Frank Nickel nicht in Anspruch. Herbert Nickels Ziel ist zu 70 Prozent erreicht: Künftige Generationen sollen das 25 Hektar große Gelände als öffentlichen Park nutzen. Frank Nickel ließ eine Bergbühne für Kulturveranstaltungen errichten.

Nur noch auf der Ost- und der Westseite liegt das Salz frei. Dorthin wird nun der Bauschutt gebracht, den vier Mitarbeiter gegen Gebühr annehmen. In fünf bis acht Jahren, sagt Nickel, soll der letzte Baum auf der Halde gepflanzt worden sein.

Musik und Sport auf dem Gipfel

Palmen, Pool, Strand und fetzige Musik gibt es am Sonnabend und Sonntag, 29. und 30. Juni, auf der Halde. Frank Nickel öffnet die Bergbühne für ein Sommerfest, das die Faustballer und Petanquespieler des TuS Empelde mitgestalten. Die Besucher erwarten an beiden Tagen ab 12 Uhr nicht nur spannende Matches, sondern auch ein einmaliger Blick über die Landschaft. Am Sonnabend ab 18.30 Uhr spielen der No Polka Club mit Bandleiter Rene Geller und Soulsänger Mr. Johnny Tune Latin, Pop, Funk und Swing. Für Speisen und Getränke ist ebenfalls gesorgt. Der Eintritt ist frei. Vom Parkplatz innerhalb des Betriebsgeländes an der Hansastraße 55a ist die Bühne zu Fuß in 15 Minuten zu erreichen.

HAZ

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