Mondfinsternis: Besucher erklimmen Kaliberg
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Die Besucher warten auf dem Gipfel der begrünten Kalihalde bei bester Aussicht ganz gelassen auf das bevorstehende Naturspektakel.
© Quelle: Privat
Empelde. Keine zweite Chance: Rund 500 Besucher haben am Sonnabendabend auf dem Gipfel der begrünten Kalihalde in Empelde die Gelegenheit genutzt, ein höchst seltenes Naturspektakel zu verfolgen. „Die nächste Mondfinsternis ist nach dem heutigen Abend erst im Jahr 2130, deshalb haben wir spontan entschieden, den Berg als Aussichtsplattform zu öffnen“, sagte Erich Wolf aus dem Vorstand des Vereins Bergbühne Empelde. Für alle derzeit lebenden Menschen sei dies eine einmalige und nicht wiederholbare Möglichkeit, den im Kernschatten der Erde und von der Sonne blutrot gefärbten Mond in Empelde auf einem rund 130 Meter hohen Gipfel zu betrachten, sagte Wolf unmittelbar nach dem Einlassbeginn.
Zu diesem Zeitpunkt – etwa zweieinhalb Stunden vor dem Beginn des überirdischen Phänomens – hatten sich nach einem etwa 20-minütigen Aufstieg zwar erst rund 20 Besucher auf dem Gipfelplateau versammelt. Doch der Publikumsandrang nahm stetig zu. Und immer wieder machten sich Besuchergruppen auf den Weg, um das Angebot zu nutzen, bis zur Finsternis des Erdtrabanten auf dem Gipfel ihre Picknickdecken auszubreiten und bei bestem Sommerwetter dem Naturspektakel entgegen zu fiebern. Traute Petershagen war sogar mit Freunden aus Hannover-List nach Empelde gekommen, um auf dem Kaliberg die angekündigte Mondfinsternis zu verfolgen. „Ich erwarte nicht nur ein einmaliges und unbeschreibliches Naturspektakel, sondern auch ein Picknick mit toller Aussicht an einem tollen Sommerabend“, sagte sie nach ihrer Ankunft auf dem Gelände vor dem Erklimmen des Gipfels.
Als das Aufsehen erregende Himmelsschauspiel einige Stunden später beendet war, zog der Haldenbetreiber und Gastgeber Frank Nickel vom Verein Bergbühne völlig überwältigt ein Fazit: „Es war großartig und total harmonisch. Alle Leute waren so gut gelaunt und haben lächelnd auf ihren Decken auf den Beginn gewartet“, sagte Nickel. Er hatte für die Picknicker auf dem Gipfel auch einen Grill aufgebaut und eine Kühltruhe angeschlossen. Zunächst sei zwar wegen einer kleinen Wolkendecke Geduld nötig gewesen. „Als es anfing, sind dann aber überall die Handykameras gezückt worden“, sagte Nickel. Etliche Besucher hätten auch Stative aufgebaut, um das Ereignis professionell mit Fotoapparaten fest zu halten.
Von Ingo Rodriguez
HAZ