Der Bauhof der Stadt Ronnenberg hat ein neues Konzept für kranke Bäume mit abgestorbenen Ästen entwickelt: Anstatt die Bäume aus Sicherheitsgründen komplett zu fällen, sollen standsichere Stämme natürlichen Lebensraum bieten.
Ronnenber. Es sieht zunächst einmal etwas merkwürdig aus, aber es ist ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz. „Natürlich entsprechen die sehr stark zurückgeschnittenen Bäume nicht mehr dem klassischen Bild, aber sie erfüllen noch einen wichtigen Zweck“, sagt der Leiter des städtischen Bauhofes, Martin Borchers. Ihm ist es wichtig, darauf hinzuweisen, weshalb im Stadtgebiet von Ronnenberg seit einiger Zeit immer mehr sogenannte „Habitatbäume“ zu sehen sind. Der Bauhof hat vor etwa zwei Jahren ein neues Konzept für kranke Bäume mit sehr vielen abgestorbenen Ästen entwickelt. „Anstatt die Bäume aus Sicherheitsgründen komplett zu fällen, sollen standsichere Stämme noch einen natürlichen Lebensraum bieten“, nennt Borchers den Hintergrund.
Dann zeigt der Bauhofleiter auf ein Schild, das auf dem alten Friedhof in Ronnenberg an einem der verbliebenen Stämme befestigt ist. „Habitatbaum“ steht auf der Plakette, die für das neue Konzept vom Bauhof entwickelt wurde. Laut Borchers haben Mitarbeiter in den vergangenen zwei Jahren etwa 30 Bäume aus dem Bestand der Kernstadt zu „natürlichen Insektenhotels“ umgestaltet und deshalb auch mit den Spezialplaketten markiert. „Damit für die Bevölkerung deutlicher wird, warum die kranken Bäume trotz Fäulnis und Pilzbefall nicht komplett gefällt werden“, sagt Borchers.