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Seelze

Autorin freut sich über positive Resonanz

Devon Anderson mit dem ersten Band von "Thassas Geschichte".

Devon Anderson mit dem ersten Band von "Thassas Geschichte".

Seelze. Die Seelzerinnen Devon Anderson und Suzanna LeMonde arbeiten derzeit am dritten Band von „Thassas Geschichte“, in der es um die Leiden von von der japanischen Armee während des chinesisch-japanischen Krieges und des Zweiten Weltkrieges verschleppten Frauen geht. Mit der Resonanz auf den ersten Teil „Thassas Geschichte –Der Attaché des Kaisers“ ist Devon Anderson zufrieden. „Meine Erwartungen sind übertroffen worden.“

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Geschrieben habe sie schon in der Schule, sagt Devon Anderson, die wie ihre Co-Autorin unter Pseudonym veröffentlicht. Damals habe sie zu Geschichten aus dem Unterricht alternative Enden zu Papier gebracht. Mit ihrer Freundin Suzanna LeMonde habe sie dann 2003 die erste große Geschichte geschrieben. Heldin war ein Vietnamesin im Vietnam-Krieg. Dafür habe es sogar einen Verlag in Nienburg gegeben, der aber nach einem tödlichen Unglück des Verlegers nicht mehr weiter bestand. Der Verleger hatte auch ihre Pseudonyme ausgewählt. Nach dem tragischen Tod habe sie 14 Jahre lang eine Schreibblockade gehabt. „Letztlich war es aber gut, dass 14 Jahre dazwischen lagen, weil jetzt einfach mehr Lebenserfahrung da ist“, sagt die 48-Jährige. In gewisser Weise hätten sie an das Erstlingswerk angeknüpft, denn die aktuelle Heldin Thassa sei die Mutter einer Protagonistin der in Vietnam spielenden Erzählung.

Anderson betont, dass beide Autorinnen zu gleichen Teilen an den Geschichten beteiligt seien. Sie habe lediglich das Lektorat und das Marketing übernommen. Ansonsten schreibe sie eine bestimmte Zahl von Seiten, ihre Freundin setze die Geschichte fort und dann sei sie wieder an der Reihe. „Wir wären ohne einander nicht so weit gekommen.“ Die Story entsteht so in einer Art literarischem Ping-Pong-Spiel, einen Plot gibt es nicht, alles entsteht während des Schreibens. Warum die Geschichten in Südostasien angesiedelt sind, kann Anderson nicht sagen. „Das war einfach so.“ Die Recherche für ihre historischen Romane nehmen die Frauen genau. Ihre Co-Autorin übernehme dabei den größeren Teil und quäle sich durch die Internetseiten. Der massenhafte Missbrauch und das Leid vieler Frauen durch die kaiserlich-japanische Armee in sogenannten Trosthäusern sei ein wichtiges Thema, das hierzulande zu wenig bekannt sei. „Jede Frau sollte davon wissen.“ Enttäuschend sei das Verhalten von Feministinnen, die dazu schwiegen.

Sie stehe morgens mit dem Gedanken an die Geschichte auf und gehe mit der Geschichte schlafen, sagt die Seelzerin. „Ich investiere täglich etwa zwölf Stunden.“ Ihr Mann sei anfangs über diesen Einsatz erstaunt gewesen. Möglich sei der Zeitaufwand deshalb, weil sie erkrankt sei und nicht mehr arbeite. Zuletzt hatte die gelernte Rechtsanwalts- und Notargehilfin an der Kasse eines Supermarktes gearbeitet. Bei diesem Arbeitspensum habe es rund sechs Monate gedauert, bis der 688 Seiten starke Roman „Thassas Geschichte –Der Attaché des Kaisers“ fertig war. Für die etwas schlankere Fortsetzung „Thassas Geschichte – Die Ehre eines Offiziers“ hat das Autorinnen-Duo drei bis vier Monate gebraucht. Der dritte Teil ist in Arbeit und wird eventuell nur noch acht Wochen beanspruchen. „Ob der dritte Teil aber schon der Abschluss ist, wissen wir noch nicht.“ Es falle schwer, die lieb gewonnenen Protagonisten loszulassen. Zudem seien im Laufe der Zeit neue Figuren dazu gekommen. Auch die vor 14 Jahren nicht veröffentlichte Trilogie könnte nun in einem Band als „Die Schützin im Reisfeld“ doch noch Leser finden.

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Das Cover haben die Autorinnen nach ihren Vorstellungen gestalten lassen

Das Cover haben die Autorinnen nach ihren Vorstellungen gestalten lassen.

Thassas Geschichte wird im Selbstverlag veröffentlicht. Gedruckte Bücher sind weniger gefragt, E-Books liefen dagegen. In Seelze sind die Romane bei Petri & Waller erhältlich. Auf der Internetplattform „Lovely Books“ präsentieren die Seelzerinnen ihre Bücher, veranstalten Leserunden und freuen sich über Rezensionen. In ihrer Kategorie pendeln die beiden Teile auf Rängen zwischen zwei und fünf, in der Gesamtwertung schwanken sie zwischen Platz 3000 und 5000. Angesichts der Menge der insgesamt veröffentlichten Titel ist Anderson damit sehr zufrieden.

Von Thomas Tschörner

HAZ

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