Seelze

Döteberger ist erfolgreich als Wildtierfotograf

Im Tarnanzug und mit Stativ: Wildtierfotograf Aiko Sukdolak im Hohen Holz.

Im Tarnanzug und mit Stativ: Wildtierfotograf Aiko Sukdolak im Hohen Holz.

Döteberg. Seine Kindheit hat Aiko Sukdolak in Döteberg verbracht. Mit Freunden streunte er durch Wiesen und Wälder. „Wir haben Buden gebaut, Vogelnester bestaunt und Ameisen beobachtet“, erinnert er sich. „Einen Fuchsbau, den ich mal als Junge entdeckt hatte, gibt es sogar immer noch“ Heute würde er die Funde sofort mit der Kamera festhalten, denn Sukdolak ist Tierfotograf – mit einem besonderen Auge für Wildtiere, von denen es in Seelze mehr gibt, als man ahnt. Nach dem Abitur zog der heute 35-Jährige nach Hannover, um Geoinformatik zu studieren. Für gute Bilder kehrt er allerdings immer wieder in die Heimat zurück. Seinen ersten Dachs hat Sukdolaks Vater auf einer der Aufnahmen des Sohnes gesehen: Wie ein wahres Tierparadies präsentiert sich ein Rapsfeld in Almhorst vor der Linse des Fotografen. Zwischen den gelben Blüten tummeln sich Schwarzkehlchen und Schmetterlinge ebenso wie Rehe, Hasen – und ein kopulierendes Dachspärchen.

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„Man merkt Seelzes Umgebung die zahlreichen Renaturierung-Maßnahmen an“, sagt Sukdolak. Beispielsweise konnte er auf der auf der neu angelegten Schmetterlingswiese Bläulinge ablichten. „Viele Tiere werden erst in der Dämmerung aktiv, aber das ist aufgrund der Lichtverhältnisse anspruchsvoller“, erklärt er. Daher habe er sich vor sechs Jahren eine leistungsfähige Spiegelreflexkamera zugelegt. Ein lichtstarkes Teleobjektiv folgte zeitnah. So kann er junge wie alte Dachse beim Spielen und gegenseitigen Putzen ablichten. Das ausgeprägte Sozialverhalten der schwarz-weißen Säugetiere fasziniert Sukdolak besonders.

Manchmal fällt es dem jungen Fotografen schwer, die einzelnen Tiere auf seinen Bildern zu identifizieren. Dann stehe er etwa ratlos vor seinen Fotos mit „vielen kleinen braunen Vögeln“, beschreibt er. Da hilft sein jüngerer Bruder bei der Bestimmung gerne weiter: „Der ist mein Joker, weil er sich als Landschaftsökologe bestens auskennt“.

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Geht der 35-jährige Sukdolak auf Paddeltour auf der Leine ist die Kamera ebenfalls an Bord. Rauchschwalben, die bei Lohnde auf Stromleitungen pausieren und Goldammern, die im geschützten Uferbereich nach Nahrung suchen, zählen dann zur Ausbeute. Auch Uferschnepfen entdeckte Sukdolak bei seiner Pirsch durch Seelzes Wildtierwelt. Manchmal hilft aber auch der Zufall weiter. „Ich war abends mit dem Auto unterwegs, als vor mir ein Fuchswelpe am Straßenrand auftauchte“, erinnert sich der gebürtige Döteberger. Bei Tageslicht forschte er weiter und entdeckte gleich eine ganze Familie mit fünf Jungtieren. Die niedlichen Babyfüchse zieren jetzt eine Seite des Benefizkalenders 2019 zugunsten des Brotkorbs – ansonsten sind Sukdolaks Motive nur zu betrachten, nicht zu kaufen. Was ihn derzeit besonders fasziniert, sind Uhus. Aber in Seelze hat er noch keinen entdeckt. „Über Hinweise freue ich mich“, sagt er.

Von Patricia Chadde

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