Die Nachricht, dass der Bau der umstrittenen Stromtrasse Südlink durch mehrere Seelzer Ortsteile führen wird, scheint in der Stadt niemanden zu überraschen. Die Politik will jedoch über das Vorhaben detailliert und zeitnah informiert werden.
Seelze.Seit Freitag steht der Korridor für die umstrittene Mega-Stromtrasse Südlink, die Strom aus Windenergie von Nord- nach Süddeutschland transportieren soll, fest: Er führt auch an den Seelzer Ortsteilen Gümmer, Lohnde, Almhorst, Lathwehren und Kirchwehren vorbei. Während das Vorhaben der Betreiber Tennet und TransnetBW noch vor zwei Jahren zu erheblichen Bürgerprotesten und der Gründung einer Seelzer Bürgerinitiative geführt hatte, kommt die Nachricht, dass die Trasse nun auf den Westen der Region Hannover festgelegt wurde, für die Stadt nicht unerwartet. Im Gegenteil: Die meisten Politiker nehmen sie gelassen auf.
„Das kommt nicht überraschend“, sagt Seelzes Bürgermeister Detlef Schallhorn. Natürlich sei die Doppelbelastung durch den Neubau der Bahnlinie und den Südlink unglücklich für die Menschen in Seelze. Umso mehr hoffe er, dass die Kabel beim Bau der Trasse möglichst so verlegt werden, dass sie weit weg von den betroffenen Orten verlaufen. Immerhin ließe der Korridor mit einer Breite von einem Kilometer einen gewissen Spielraum zu. Ferner wünscht sich der Bürgermeister eine enge Abstimmung mit den Betreibern und das auch so zeitig, dass auf eventuelle Befindlichkeiten eingegangen werden kann.