Die zweitälteste Sehnderin Anna Huszar hat am Sonntag ihren 101. Geburtstag gefeiert. Wegen der Corona-Krise musste sie ohne Angehörige und Bekannte feiern – als sie 1919 das Licht der Welt erblickte, wütete auf dem Globus die Spanische Grippe, die letzte weltweite Pandemie.
Sehnde. So etwas haben nur wenige Menschen erlebt: Als Anna Huszar geboren wurde, wütete die letzte globale Pandemie, die Spanische Grippe (1918-1920). Da war die Sehnderin noch ein Baby. Mehr als ein Jahrhundert später hat sie nun am 19. April ihren 101. Geburtstag gefeiert – mitten in der Corona-Pandemie. Damit ist die hochbetagte Sehnderin die zweitälteste Einwohnerin ihrer Stadt. Nur eine andere Seniorin ist noch ein halbes Jahr älter als sie. Das war Bürgermeister Olaf Kruse trotz der derzeitigen Krise einen persönlichen Besuch in der AWO Residenz in der Achardstraße wert, wo Anna Huszar wohnt – natürlich mit Abstand und ohne den sonst üblichen Händedruck.
Den blühenden Frühlingskorb stellte das Stadtoberhaupt vor dem Eingang ab, wo ihn die Jubilarin im Rollstuhl sitzend und in Begleitung einer Pflegekraft entgegennahm. Die persönlichen Glückwünsche fehlten ihr zwar, gestand die 101-Jährige, doch dafür habe sie sich umso mehr über die vielen telefonischen und schriftlichen Gratulationen gefreut. Positiv denken, optimistisch bleiben und in allem immer auch noch etwas Gutes zu sehen – das seien die herausstechenden Eigenschaften des Geburtstagskindes, sagt Einrichtungsleiterin Maren Reisener.