Flüchtlingshilfe sagt Ehrenamtlichen Danke
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Karl-Heinz Riesch singt beim Dankefest einige Lieder.
© Quelle: Michael Schütz
Rethmar. Die große Zahl an Flüchtlingen, die im Jahr 2015 und danach in Deutschland ankamen, war damals eine große Herausforderung für die Kommunen, die für die Unterbringung und Betreuung der Menschen zuständig waren und es bis heute sind. In Sehnde bildete sich damals das Ehrenamtliche Netzwerk für Asylsuchende in Sehnde (ENAS), dessen Name sich inzwischen in Flüchtlingshilfe Sehnde geändert hat. Jetzt hat die Flüchtlingshilfe die Gelegenheit ergriffen, allen ehrenamtlichen Helfern ein Dankefest zu gestalten.
Auf dem früheren Gelände des Bundessortenamtes in Rethmar, wo die Flüchtlingshilfe ihr Büro hat, wurden Grill, Bänke, Tische und Mikrofone aufgebaut, um ein kleines Fest zu feiern. „Es gibt im Herbst überall Erntedankfeste“, sagte Navid Rafii, Sozialarbeiter bei der Flüchtlingshilfe. „Wir danken hier unseren Helfern.“
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Essen und Klönen steht im Vordergrund des Festes, begleitet von den Klängen der KGS-Folkband.
© Quelle: Michael Schütz
Dass diese eine große Rolle bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 gespielt haben, erkannte auch Sehndes Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke an. „Die Stadt hätte es allein nicht bewältigen können“, sagte das Stadtoberhaupt am Beginn des Festes. „Sie haben sich zum Wohl der Gemeinschaft in Sehnde eingebracht.“ Deswegen stünden bei der Feier dieses Mal auch weniger die Flüchtlinge selbst als mehr die Ehrenamtlichen im Mittelpunkt, erklärte Rafii.
Einer von ihnen ist Thomas Vögel. Der Rethmarer beschrieb die Aufgaben derjenigen, die sich der Flüchtlinge angenommen haben. „Wir begleiten sie zu Behörden oder zum Arzt und wir zeigen ihnen, was beim Jobcenter zu beachten ist.“ In der letzten Zeit habe sich die Arbeit der Helfer allerdings verändert. „Die Flüchtlinge werden inzwischen selbstständiger.“ Viele von ihnen hätten mittlerweile Arbeit und hätten sich auch sonst an das Leben in Deutschland gewöhnt. Jetzt sei es wichtiger, die Hilfe für Flüchtlinge zu professionalisieren. „Mit Ehrenamtlichen, die vielleicht nur ein bis zwei Mal in der Woche etwas machen, ist es schwierig“, meinte Vögel. „Das muss regelmäßig laufen.“
Dazu zählte er zum Beispiel Organisationen wie die Diakonie. Imke Fronia vom Diakonieverband Hannover-Land kennt auch ein aktuelles Beispiel, wie diese Professionalität aussehen kann. „Die Frauen der Flüchtlingsfamilien können oft nicht am Deutschunterricht teilnehmen, weil sie bei ihren Kindern sind.“ Jetzt habe der Kirchenkreis Burgdorf die Kinderbetreuung während der Deutschkurse in Sehnde übernommen, sodass die Mütter lernen könnten.
Bei der Feier in Rethmar stand allerdings der Spaß im Vordergrund, der unter anderem durch Musik vermittelt wurde. Der Rethmarer Karl-Heinz Riesch griff zur Gitarre und sang einige Lieder und die Folkband der KGS kam vorbei und spielte ein paar Beispiele aus ihrem Repertoire, während die Helfer untereinander ins Klönen kamen.
Von Michael Schütz