Sehnde

Politik einig: Ein Meilenstein für Familien

An der Grundschule Höver startet das neue Betreuungsangebot. Auf dem alten Schulhof  entsteht der Erweiterungsbau.

An der Grundschule Höver startet das neue Betreuungsangebot. Auf dem alten Schulhof entsteht der Erweiterungsbau.

Sehnde. Bei den Sehnder Grundschulen läutet die Stadt eine Zeitenwende ein: Die Verwaltung will die nachschulische Betreuung grundsätzlich umstellen und vollständig in die Ganztagsschulen verlagern, längere Zeiten bis 17 Uhr sowie erstmals eine Ferienbetreuung einführen und damit künftig Parallelstrukturen mit den Horten beenden. Das neue Konzept soll zunächst im Februar mit einer einjährigen Testphase in Höver starten. Bewährt es sich, soll es auf alle Grundschulen ausgeweitet werden. In der gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Kindertagesstätten und Jugend sowie Schule und Soziales wurde das geplante Angebot parteiübergreifend als „Meilenstein“ und „Rundum-sorglos-Paket“ gelobt, das Eltern auch finanziell deutlich entlaste.

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Die Stadt hat dazu zusammen mit Vertretern aus der Politik und Eltern drei Modelle für die nachschulische Betreuung ab 15.20 Uhr entwickelt. Modell 1 sieht von Montag bis Donnerstag eine Betreuung bis 17 Uhr vor, die Kosten dafür betragen 38 Euro pro Monat. Modell 2 entspricht dem, dazu kommt aber noch die neue Möglichkeit, nun auch am Freitagnachmittag von 13 bis 17 Uhr eine Betreuung dazu zu buchen. Die Kosten dafür betragen 61 Euro monatlich. Modell 3 bietet zudem erstmals die Möglichkeit, nur am Freitagnachmittag, wenn die Grundschule um 13 Uhr endet, eine Betreuung bis 17 Uhr zu buchen. Kosten: 23 Euro pro Monat. Für alle Angebote ist ein Betreuungsschlüssel von einem Mitarbeiter für 15 Kinder vorgesehen.

„Das ist ein hervorragendes Konzept, so etwas gab es bisher in Sehnde noch nicht“, urteilt Andrea Gaedecke (SPD), Vorsitzende des Kita-Ausschusses. Ähnlich sieht das ihr Kollege Sepehr Sardar Amiri (CDU), Vorsitzender des Schul- und Sozialausschusses: „Das Modell 2 ist ein Rundum-sorglos-Paket.“ Mit der Wahlfreiheit der Modelle werde die nachschulische Betreuung an die unterschiedlichen Bedarfe der Eltern angepasst. Ganz neu ist auch die Ferienbetreuung geregelt worden: Wer sein Kind in den Ferien von 8 bis 17 Uhr betreuen lassen will, zahlt dafür 90 Euro pro Woche, einzelne Tage kosten 18 Euro. Für alle Betreuungsformen gibt es zudem eine reduzierte Gebühr für Geschwisterkinder.

Auch im alten Schulgebäude wird umgebaut

Auch im alten Schulgebäude wird umgebaut: Dort entstehen ein Werk- und Musikraum.

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Darüber hinaus würden Familien, die bisher die Hortbetreuung in Anspruch genommen haben, künftig deutlich finanziell entlastet, heißt es in der Vorlage der Stadt. Das war auch Gaedecke und Amiri wichtig, die beide in der Arbeitsgruppe für die Neuaufstellung der nachschulischen Betreuung saßen. Beim Modell 2, das mit neun Wochen Ferienbetreuung pro Jahr gleichwertig mit dem Hort zu bewerten sei, könnten Eltern künftig 570 Euro Gebühren im Jahr sparen. Statt 2112 Euro jährlich brauchen sie nur noch 1542 Euro zu zahlen. Dazu kommen noch, wie bereits heute schon, die Kosten für ein Mittagessen in Höhe von 2,50 Euro pro Tag.

Die Überführung des bisherigen Hortangebotes in das nachschulische Betreuungskonzept bedeute auch für Eltern eine große Umstellung, ist sich Gaedecke sicher. Nun müsse man deren Verhalten abwarten, wie die Betreuung bis 17 Uhr angenommen werde. Das neue Angebot startet am 1. Februar als Pilotprojekt an der Grundschule Höver, weil diese bereits eine Ganztagsschule sei und zudem den steigenden Bedarf an Hortplätzen aufgrund steigender Schülerzahlen wegen des Raummangels im nächsten Jahr nicht mehr hätte befriedigen können. „Hier besteht daher akuter Handlungsbedarf“, heißt es bei der Stadt.

Auf neues Personal müssen sich Kinder und Eltern aber nicht umstellen: Die derzeitige Hortbetreuung werde in das neue Konzept überführt und die derzeitigen Mitarbeiterinnen künftig in der nachschulischen Betreuung arbeiten.

Im Januar beginnen Arbeiten für Anbau

Die Grundschule Höver ist seit vergangenem Jahr eine Ganztagsschule, beherbergt aber auch noch einen Hort und platzt aus allen Nähten. Der Rat hatte deshalb den Weg für einen zweigeschossigen Anbau auf dem jetzigen Schulhof frei gemacht. Rund 2,7 Millionen Euro wird die Erweiterung kosten, damit hat die kleinste Grundschule in Sehnde dann Platz für gut 160 statt der bisher 100 Schüler. Diese werden künftig auch in der neuen Schulmensa Mittag essen, statt wie bislang im benachbarten Schützenheim.

Mit der Baugenehmigung rechne er im Dezember, im Januar sollen dann die Rohbauarbeiten beginnen, sofern das Wetter mitspielt, sagt Fachdienstleiter Wolfgang Bruns . Ein Klassencontainer sei zudem schon abgebaut, die anderen beiden blieben bis zur Fertigstellung noch stehen. Auch der neue Pausenhof sei schon so gut wie fertig. Wenn der Erweiterungsbau steht, wird auch noch der Altbau an der Straße Am Schulhof angefasst. Dieser wird mit dem Neubau verbunden und bekommt zudem einen Werk- und Musikraum.

Von Oliver Kühn

HAZ

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