Calenberger Straße soll entschleunigt werden
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Ohne Ampel geht es nicht: Der Ortsrat Gestorf fordert in Höhe der Bushaltestelle in der Calenberger Straße eine sichere Querungshilfe. Vor allem Schüler und Senioren könnten derzeit kaum die Fahrbahnseite wechseln.
© Quelle: Marita Scheffler
Gestorf. Gestorf ächzt unter dem Verkehr auf der Calenberger Straße. Um die Situation für die Anwohner etwas erträglicher zu machen, hat der Ortsrat ein Maßnahmenpaket angeschoben. Mit einem bewusst dreisten Auftreten wollen die Politiker erreichen, dass die Hauptstraße Flüsterbelag erhält, Tempo 30 angeordnet wird, eine weitere Fußgängerampel kommt und die Seitenstraße nur noch für Anlieger geöffnet sind.
Landtagsabgeordnete wollen für Maßnahmen werben
Wenige Stunden vor Beginn der Ortsratssitzung in dieser Woche hatte sich Ortsbürgermeister Eberhard Brezski (SPD) mit der heimischen SPD-Landtagsabgeordneten Kerstin Liebelt und dem verkehrspolitischen Sprecher der Fraktion, Stefan Klein, an der Calenberger Straße getroffen. Die beiden hätten ihm ihre Unterstützung zugesagt und versprochen, im Landtag für Gestorf „Druck ausüben“ zu wollen, fasste Brezski zusammen. „Sie haben aber auch gesagt, dass wir uns auf einen langwierigen Prozess einstellen müssen.“
Calenberger Straße ist beliebte Abkürzung
Die Calenberger Straße ist als Abkürzung zwischen den Autobahnen 2 und 7 beliebt, dementsprechend viel Schwerlastverkehr ist auf der Quertangente unterwegs. Im Ringen um eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern hatte Brezski den niedersächsischen Wirtschaftsminister Bernd Althusmann um Hilfe gebeten. Der sprach in seiner Antwort laut Brezski allerdings nur von einer „niedrigen bis mittleren“ Belastung und verwies darauf, „dass eine Anordnung von Tempo 30 – nach einer sachlichen Prüfung – im Ermessen der Stadt Springe als untere Verkehrsbehörde liegt“.
Neues Tempolimit für den Streckenabschnitt gefordert
Genau diesen Joker wollen die Ortspolitiker jetzt gezogen sehen: Sie fordern die Stadt auf, für den Streckenabschnitt ein neues Tempolimit anzuordnen. „Der Minister als oberster Dienstherr muss es ja wissen“, kommentierte Brezski. Auch Sozialdemokratin Antje Cordts sprach von einem „logischen Schritt“.
Bedarfsampel soll gefahrlose Querung ermöglichen
Sicherer werden soll die innerörtliche Rennstrecke auch durch eine Bedarfsampel, die sich der Ortsrat an der Bushaltestelle beim der Gaststätte Krügers wünscht. Begründung: Eine gefahrlose Querung sei ohne Hilfsmittel kaum möglich; vor allem zu den Hauptverkehrszeiten – zu denen die Schüler zum Bus müssen – nicht. Auch Senioren ständen vor einem Problem, wenn sie die Fahrbahnseite wechseln wollen. Und wieder, so schlussfolgert der Ortsrat aus Althusmanns Antwort, kann und soll es die Springer Stadtverwaltung richten.
Linderung soll Flüsterasphalt bringen
Linderung würde außerdem Flüsterasphalt bringen. Da die Straße lediglich elf Jahre nach der letzten Sanierung wieder marode sei, fordert der Ortsrat das zuständige Straßenbauamt zu einer intelligenten Erneuerung auf. Mit ihrem vierten Antrag wollen die Lokalpolitiker das Aufhängen von „Anlieger frei“-Schildern in den Straßen Felsenkamp, Suderstraße und Im Baumhof bewirken. Sie alle würden bei Rückstaus gerne als Umleitung genutzt. Das ruiniere den Belag der Gassen, führe aber auch immer wieder zu gefährlichen Situationen. Brezski ist wichtig: „Wir müssen nach außen zeigen, dass wir uns nicht abspeisen lassen.“ Sicherlich würden die Anträge beziehungsweise Resolutionen Diskussion auslösen – denn genau das sollen sie.
Von Marita Scheffler