Olivia Jones: Ich Ehrenbürgerin? Abgefahren
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Olivia Jones.
Springe. Die Nachricht stieß auf ein großes Echo: Ob am Redaktionstelefon oder im Internet - überall wurde über den Vorschlag einer Bürgerin im Springer Anregungs- und Beschwerdeausschuss diskutiert.
Olivia Jones, die als Oliver Knöbel in Springe aufwuchs, ereilte die Nachricht während ihres Urlaubs. Unserer Zeitung schrieb die Hamburgerin: „Ein Paradiesvogel als Ehrenbürgerin von Springe - das find’ ich total abgefahren. Wäre ich denn dann Ehrenbürger oder Ehrenbürgerin? Oder beides in einem?“ Weiter schreibt sie: „Und dass darüber der Anregungs- und Beschwerdeausschuss entscheidet, ist ja praktisch. Wenn der Ausschuss der Anregung folgt, kommen ja sicherlich auch ein paar Beschwerden. Eine Dragqueen als Ehrenbürgerin - das wäre weltweit einzigartig und ziemlich mutig.“
Olivia Jones ist noch nirgendwo Ehrenbürgerin. Ihr Kommentar: „Ich dachte, dafür müsste man mindestens tot sein.“ Würden sie die Auszeichnung überhaupt annehmen? Sie bejaht. „Der Mut, jemanden wie mich vorzuschlagen, muss schließlich auch belohnt werden.“ Und wenn es nicht klappen sollte? „Dann bin ich halt Ehrenbürgerin der Herzen.“
Seit 81 Jahren gab es keinen Ehrenbürger mehr in Springe. Die im Springer Krankenhaus geborenene und in der Deisterstadt aufgewachsene Travestiekünstlerin Olivia Jones alias Oliver Knöbel soll Nachfolger von Sanitätsrat Dr. Heinrich Seebohm (1848–1933) werden. Evelin Roth, die in Springe wohnende Mutter von Olivia Jones, zeigte sich begeistert. „Ich habe in der Zeitung davon gelesen. Als Mutter bin ich auf jeden Fall dafür“, sagte sie unserer Zeitung.
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HAZ