Frauenpower und -sorgen in der Corona-Pandemie: Mitglieder des örtlichen Frauenbündnisses haben am internationalen Frauentag auf dem Pflaster des Hindenburgplatzes Missstände im alltäglichen Leben dokumentiert.
Uetze.Es ist eine beeindruckende und zugleich bedrückende Dokumentation, die das Frauenbündnis der Gemeinde Uetze zusammengetragen und am Montag, dem Internationalen Frauentag, auf das Pflaster des Hindenburgplatzes geschrieben und gemalt hat – mit einfacher Straßenkreide. Deren Verwendung ist durchaus symbolisch zu verstehen. Denn es werden Missstände angekreidet, die das alltägliche Leben der Frauen nach wie vor und in der Pandemie sogar im besonderen Maße belasten.
„Ich habe am Ende des Tages keine Kraft mehr“, „Als Mutter bin ich nie allein, trotzdem fühle ich mich einsam“, „Aus Nerven wie Drahtseilen wurden Nerven wie Bindfäden“, „Ich laufe im Hamsterrad und funktioniere einfach“ und „Ich muss meine Kinder vor den Fernseher setzen, um eine systemrelevante Videokonferenz abzuhalten“ – das sind einige der Aussagen, die beim Gang über den Hindenburgplatz zu lesen sind. Gesammelt wurde diese von den Aktiven des Frauenbündnisses im Freundes-, Bekannten- und Verwandtenkreis. „Und es sind eigene Erfahrungen“, sagt Ann-Kristin Rauhe, Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Uetze. Sarah Ogiermann von der AWO-Frauenberatung berichtet, dass sie auch die Frauen, die zu ihr kämen gefragt habe, „ob sie gern etwas ankreiden möchten“.