Auf Spurensuche in der 1000-jährigen Geschichte Uetzes: Heute sind viele Uetzer stolz darauf, dass der berühmte Architekt Conrad Wilhelm Hase ihre Kirche gebaut hat. Doch das war nicht immer so. Denn es gab sogar Streit über Hases Baupläne.
Uetze.Wer nach Uetze fährt, sieht von Weitem den schieferbedeckten Turm der evangelischen Johannes-der-Täufer-Kirche. 56 Meter hoch ragt er im alten Ortskern in den Himmel. Das Gotteshaus trägt die Handschrift des bekannten Architekten und Hochschullehrers Conrad Wilhelm Hase (1818 bis 1902), der als bedeutender Vertreter der Neugotik gilt. In seiner Funktion als Konsistorialbaumeister plante er den Wiederaufbau des Gotteshauses nach dem großen Uetzer Brand 1863. Nur die Außenmauern hatten die Feuerkatastrophe überstanden.
Hase geriet über seine Baupläne mit dem Uetzer Kirchenvorstand in Streit. Dieser wollte von Hases Vorschlag, an den stehen gebliebenen Seitenwänden aus Bruchstein einen Chor aus Backsteinen anzubauen und innen längs zwei Arkadenreihen einzuziehen, nichts wissen. Das alte rechteckige Gebäude sei eine schöne Kirche gewesen, behaupteten die Kirchenvorsteher. Die vorgeschlagenen Verzierungen gefielen ihnen nicht. Und der Wiederaufbau war ihnen zu teuer.