Neues Angebot in der Wedemark: Der Turmraum der Michaeliskirche in Bissendorf bietet seit einigen Wochen die Möglichkeit, an einer Klagemauer Sorgen und Gedanken zu hinterlassen. An Ostern werden die Zettel verbrannt.
Bissendorf.Noch gut zwei Wochen ist die sogenannte Klagemauer, eine kleine Wand aus 80 Ziegelsteinen in der Michaeliskirche, in Betrieb. Dort können Menschen – gleich welcher Konfession und unabhängig von ihrer Mitgliedschaft in der Kirchengemeinde – ihre Sorgen und Wünsche in der Corona-Pandemie loswerden. Die Mauer befindet sich im Eingangsbereich der Kirche in Bissendorf, im sogenannten Turmraum. An einem Stehtisch besteht die Möglichkeit, auf einem Zettel persönliche Gedanken zu notieren. Zusammengefaltet wird er dann in die kleinen Schlitze der Steine gesteckt.
„Wir lesen uns die Zettel nicht durch. Am Ostersonntag werden wir alle im Osterfeuer verbrennen“, sagt Pastor Thorsten Buck. Er hatte im Februar die Idee zur Errichtung einer solchen Klagemauer. „Ich habe das auf Facebook gesehen. In Süddeutschland gab es das in einem Krankenhaus.“ Das sei in einem Raum „mit reichlich Kitsch“ gewesen. „Somit gab es für uns einen Anreiz, das noch schöner zu gestalten“, sagt Buck mit einem Augenzwinkern. Entlehnt sind Name und Nutzung der berühmten Klagemauer in Jerusalem.