Die Wedemark ist attraktiv, was Natur und Landschaft angeht – aber auch eine begehrte Kommune für Häuslebauer, Investoren und Gewerbe. Der Umweltbeauftragte René Rakebrandt startet nun einen Dialog über die vielfältigen Nutzungsinteressen.
Wedemark. Die Nutzungsinteressen von Landschaftsschutz, Land- und Forstwirtschaft, Wassermanagement, Naherholung und Bewohnern an dem, was gemeinhin als Landschaft bezeichnet wird, gehen weit auseinander. Unter der Überschrift „Kulturlandschaft“ will der Umweltbeauftragte der Gemeinde Wedemark, René Rakebrandt, jetzt den Versuch unternehmen, diese verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. Ein Dialog ist geplant – aber nicht in Form eines runden Tisches, an dem endlos Probleme diskutiert werden, sondern durch Arbeit vor Ort, bei der alle Problemfelder in praktischen Schritten durchleuchtet werden sollen.
Der Dialogprozess soll eine breitere gemeinsame Wissensbasis schaffen und zum Handeln anregen, den Austausch und die gesellschaftliche Debatte fördern. „Einen Graben aufzumachen, bringt uns nicht weiter“, stellt Rakebrandt fest – und meint Gräben, wie sie sich oft im Verhältnis zwischen Landwirtschaft, Bewohnern, Spaziergängern, Naturschützern, Waldbesitzern oder Hobbysportlern auftun und verfestigen. Beschwerden am Telefon sind Teil von Rakebrandts Berufsalltags. Aber kurzfristiges Tun hilft nach seiner Erfahrung in der Natur meist nicht. „Einen Blühstreifen am Straßenrand anzulegen, ist schon sehr arbeitsaufwendig. Aber wer kümmert sich weiter? Man muss die Dinge zu Ende denken. Immer muss ein Pflege- und Entwicklungskonzept dahinter stehen.“