Erneuter Brand in Mehrfamilienhaus
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Die Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen das Feuer in einem Mehrfamilienhaus in der Gartenstraße.
© Quelle: Privat
Wennigsen. “Es ist einfach schrecklich“, sagt ein Bewohner des Mehrfamilienhauses an der Gartenstraße. Immer noch fassungslos hat er auf die Brandruine, schiebt mit dem Fuß die vom Feuer schwarz gefärbten Ziegel zur Seite, während er einmal um das Haus geht, in dem er bis gestern noch gewohnt hat. Bei einem Dachstuhlbrand in Wennigsen ist in der Nacht zum Freitag ein Mehrfamilienhaus in der Gartenstraße Wohnhaus abgebrannt.
Die 19 Bewohner – darunter auch Kinder und ein drei Monate alter Säugling – blieben glücklicherweise unverletzt, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Morgen. Drei der Familien wurden von der Gemeinde untergebracht, eine Familie befindet sich ohnehin derzeit im Urlaub und eine weitere Familie habe sich noch nicht bei der Verwaltung gemeldet, sagt Fachbereichsleiterin Ulrike Schubert, die in der Nacht auch vor Ort war. Auch zahlreiche Anwohner standen nachts auf der Straße, versorgten die Einsatzkräfte mit Getränken. Das Mitgefühl mit den Hausbewohnern ist an der Gartenstraße groß. „Das war eine nette Gemeinschaft, man hatte immer den Eindruck, die Bewohner haben sich hier in Wennigsen sehr wohl gefühlt“, sagt eine Anwohnerin.
Feuerwehr löscht brennendes Mehrfamilienhaus in Wennigsen
Feuerwehr löscht brennendes Mehrfamilienhaus in Wennigsen
Nach derzeitigem Ermittlungsstand hatte ein Anwohner das Feuer im Obergeschoss gegen 23.30 Uhr bemerkt und die Rettungskräfte alarmiert. Aufgrund der Vielzahl von Anrufen alarmierte die Leitstelle zusätzlich zur Feuerwehr Wennigsen auch die Feuerwehren Degersen, Sorsum, Argestorf und Wennigser Mark. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand der Dachstuhl bereits in Vollbrand. Einsatzleiter und Gemeindebrandmeister Uwe Bullerdiek erhöhte die Alarmstufe –weshalb schließlich auch die Ortsfeuerwehren Evestorf, Holtensen und Bredenbeck zusätzlich alarmiert wurden. Insgesamt waren 120 Einsatzkräfte waren bis 6.30 Uhr im Einsatz. Die Löscharbeiten dauerten mehrere Stunden. Das Haus, in dem unter anderem Flüchtlinge wohnen, ist laut Polizei unbewohnbar. Die Flammen haben auf den Dachstuhl übergegriffen und diesen komplett zerstört.
Ermittler des Fachkommissariats für Brandermittlungen haben das Haus am Freitag untersucht und festgestellt, dass das Feuer in einer Wohnung im Dachgeschoss ausgebrochen ist. Die Brandursache steht noch nicht abschließend fest, die Ermittlungen hierzu dauern an. Die Polizei schätzt den entstandenen Schaden auf 200.000 Euro.
Zweiter Brand innerhalb von zwei Jahren
Es ist nicht das erste Mal, dass die Feuerwehr zu dem Haus in der Gartenstraße ausrücken musste. Vor etwa eineinhalb Jahren hatte bereits ein Feuer die Einsatzkräfte auf den Plan gerufen. Damals hatte ein defektes Kabel den Brand ausgelöst. Eine umfassende Renovierung des Hauses sei jedoch ausgeblieben. Das durch das Feuer entstandene Loch im Dach war monatelang nur provisorisch abgedeckt, Stromkabel blieben nach wie vor ungesichert. "Jedes Tier lebt besser als wir", sagte ein Bewohner elf Monate nach dem Brand und auch nach dem aktuellen Ereignissen kommen schnell Vorwürfe auf: "Der Vermieter hat hier nicht viel gemacht", beschwert sich einer der Bewohner.
Von RND/dpa/ms
HAZ