So weit ist das Gemeinschaftshaus in Bredenbeck
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Vereinsmitglied Gerhard Koch (links), Thomas Behr und die künftige Wirtin Elisabeth Mihatsch präsentieren stolz den neuen Tresen im künftigen Gastronomiebereich.
© Quelle: Ingo Rodriguez
Bredenbeck. Die Atmosphäre wirkt entspannt. Es wird fleißig gewerkelt. Trotzdem ist bei den Helfern im künftigen Dorfgemeinschaftshaus (DGH) Bredenbeck von Stress nichts zu spüren. Vielmehr ist den Ehrenamtlichen eine gewisse Zufriedenheit anzumerken. Nicht ohne Grund: Der Baufortschritt ist seit dem Beginn der Arbeiten vor einem Jahr weit fortgeschritten. Im Erdgeschoss ist bereits der Estrich verlegt, im künftigen Saal sind die Wände verputzt, die Heizung läuft auf Hochtouren. Die für Juni geplante Eröffnung der umgebauten Scheune rückt immer näher.
Belüftungsanlage wird schon eingebaut
„Jetzt wird es noch einmal spannend“, sagt Thomas Behr, der Vorsitzende des Dorfgemeinschaftsvereins, der als Organisation auch Bauherr ist. In den nächsten Tagen sollen drei Elemente einer Belüftungsanlage auf eine Ebene unter dem Dachgiebel gehievt werden. „Für die etwa 280 Kilo schweren Teile brauchen wir einen Flaschenzug“, sagt Behr. Die neue Lüftung ist unverzichtbar. „Die Scheune ist jetzt gut gedämmt, aber bei Veranstaltungen mit vielen Besuchern dürfen wir wegen der Lärmschutzrichtlinien keine Fenster öffnen, deshalb muss die Luft technisch umgewälzt werden“, sagt Behr.
Viele ehrenamtliche Helfer
Er ist derzeit täglich auf der Baustelle zu finden. „Es gibt genug zu tun“, sagt Behr. Er hat auch genügend Zeit. Vor etwa einem Jahr habe er seine nur etwa 100 Meter entfernte Heizungs- und Sanitärfirma verkauft, sagt der 58-Jährige. Dass er als Initiator und Mitbegründer des Vereins auch an seinem eigenen Denkmal baut, will er so nicht hören. „Es gibt unglaublich viele Helfer, ohne die das alles gar nicht möglich wäre“, sagt er bescheiden. „Am Wochenende helfen immer bis zu 20 Vereinsmitglieder und weitere Freiwillige mit“, sagt Behr. Auch in der Woche sind laut Behr regelmäßig bis zu vier Ehrenamtliche in der Mensing’schen Scheune von 1893.
Neuer Treffpunkt für Vereine und Dorfgemeinschaft
Behr hatte den Dorfverein im September 2013 mitbegründet, um den Vereinen und Organisationen einen gemeinsamen Treffpunkt im Dorf zur Verfügung zu stellen. Ein DGH gab es nicht, zwei Gaststätten waren zuvor geschlossen worden. Deshalb kaufte der Verein 2016 die 630 Quadratmeter große Scheune, um sie umzubauen – mit Saal, Klubraum, Gastronomie und Sanitäranlagen im Erdgeschoss. Im ersten Stockwerk entstehen für die Gemeinde zwei Büros und flexibel nutzbare Räume mit Teeküche für Workshops, VHS-Angebote oder Hausaufgabenhilfe. Dort wird auch ein Mehrzweckraum für Sportkurse eingerichtet – inklusive Umkleidekabinen. Das neue DGH kostet etwa 1,5 Millionen Euro, die Hälfte kommt aus Fördermitteln und Spenden. "Für die Inneneinrichtung haben wir mit Patenschaften aus der Bevölkerung auch schon knapp die Hälfte der Kosten gesichert", sagt Behr.
Noch freie Zeiten im Belegungsplan
Er erinnert sich an die Anfänge. „Bei einer Geburtstagsfeier im März 2013 haben wir die ersten Ideen für ein DGH auf eine Serviette geschrieben“, sagt Behr. Was ihm wichtig ist. „Wir haben längst noch nicht alle Zeiten für die Räume belegt“, versichert er. Vor allem tagsüber und wochentags gebe es noch jede Menge Möglichkeiten, Nutzergruppen unterzubringen. Der große Saal sei bis zum Ende des Jahres an den Wochenenden schon zu etwa 30 Prozent ausgebucht“, sagt der Vorsitzende. Die rege Nachfrage nimmt die künftige Wirtin Elisabeth Mihatsch lächelnd zur Kenntnis. Die erfahrene Gastronomin hilft beim Umbau mit und freut sich auf ihre neue Aufgabe. Nur für einen einzigen Termin hat der Dorfverein schon vor der Eröffnung den Saal vergeben. „Unsere Jahresversammlung im März werden wir dort machen, auch wenn noch nicht alles fertig ist“, sagt Behr.
Von Ingo Rodriguez