Wennigsen

VHS-Sprachkurse für Flüchtlinge sind gut besucht

Kursleiterin Therese El Saadi hilft den Teilnehmern.

Kursleiterin Therese El Saadi hilft den Teilnehmern.

Wennigsen. Heute geht es um das Thema Wohnungssuche. Wie liest und versteht man eine Anzeige, wie bewirbt man sich und verhält sich im Gespräch mit einem Vermieter? „Das ist für die Teilnehmer sehr wichtig. Denn eine eigene Wohnung ist ihr großer Wunsch, sie leben fast alle noch in einem Flüchtlingsheim“, sagt Wadad Abou Zaki. Sie leitet bei der Volkshochschule Calenberger Land den sogenannten Alpha-Kurs. Hier lernen Teilnehmer, die entweder in ihrer Heimat keine Schulbildung erhalten haben oder lateinische Buchstaben nicht kennen. Der zweite Sprachkurs der VHS, ebenfalls vom Land Niedersachsen gefördert, ist der von Therese El Saadi geleitete A2-Kurs.

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Es ist richtig voll im Gebäude an der Hirtenstraße, wo die VHS wegen eines Wasserschadens im Gebäude neben der Grundschulsporthalle die Kurse anbietet. Und so gut besucht ist es nicht nur heute für die Visite der Redaktion. „Die Teilnehmer haben eine sehr hohe Motivation und kaum Fehlzeiten“, sagt El Saadi und nennt als Beispiel Teilnehmer, die aus Groß Munzel oder Springe kommen. „Sie haben eine schlechte Anbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Daher sind sie lieber schon eine halbe Stunde vor Beginn da als 30 Minuten zu spät.“ Beide Kurse, in denen insgesamt 30 Personen lernen, finden vier Mal pro Woche mit jeweils drei Stunden statt. Abou Zaki unterrichtet aus Platzgründen auch in den Räumen der Jugendpflege.

Neuer Kurs ab Juni

Die Interesse und die Lernmotivation der Teilnehmer, die vor allem aus arabischen Ländern stammen, freut auch Anja Horak. Sie ist bei der VHS die Programmbereichsleitern für Deutsch und Integration. „Hier sieht man, wie gut es läuft. Seit Juni bieten wir in Springe sogar einen neuen Kurs an – für das Niveau A1 und A2“, sagt Horak und betont, dass es für die Mitglieder der aktuellen Kurse ab Sommer eine Fortsetzung in sogenannten Integrationskursen geben wird, „die werden dann vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bezahlt“.

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Bleibt nur noch die Frage zu klären: Wie gefällt es den Teilnehmern selbst? „Ich habe früher einen Alpha-Kurs in Hannover gemacht. Dort hat es mir gar nicht gefallen, ich habe sieben Monate nichts verstanden“, sagt Emina, die vor drei Jahren aus dem Irak nach Deutschland gekommen ist. „Jetzt bei Frau El Saadi ist es super, ich verstehe alles immer besser“, betont sie – und das in recht passablem Deutsch. Ohnehin freut sie sich, wie es mit Sprache und allgemein mit der Bildung nun voran geht. „Ich war im Irak nie in einer Schule.“

Von Stephan Hartung

HAZ

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