Wennigser Verein baut Schulgebäude in Kenia
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Die Vorschulschüler aus Uhola sitzen in ihrem neuen Klassenraum.
© Quelle: privat
Wennigsen. 1000 Kilometer sind die Wennigser Tabitha und Alois Stimpfle mit dem Fahrrad von München nach Rom gefahren. 1000 Kilometer und einige Höhenmeter mit dem Rad – für Afrika.
Tochter und Vater wollten mit ihrer Tour "den Stein ins Rollen bringen", wie sie es ausdrücken, und nutzten die 1000 Kilometer, um Spenden für den Ausbau der Uhola Primary School in Kenia zu sammeln. Mehr als 7000 Euro kamen bei der Kampagne auf dem Fahrrad zusammen. "Das war einfach nur der Wahnsinn", sagt Tabitha Stimpfle (23).
Etwa ein Dreivierteljahr ist die Fahrradtour nun her, „und seitdem geht es Schlag auf Schlag“, sagt sie. Die junge Geografie-Studentin lernte Kenia kennen, als sie im Sommer 2013 nach dem Abitur für ein soziales Jahr dorthin ging. Inzwischen ist nicht nur sie mehrfach in Afrika gewesen, sondern auch ihr Vater. Er war tief berührt von den gegensätzlichen Lebensumständen, dem Nebeneinander von Wohlstand und extremer Armut. Kenia gehört zu den 20 ärmsten Ländern der Welt.
Tabitha und Alois Stimpfle gründeten die Uhola Village Foundation, um zu helfen. Uhola mit seinen rund 500 Einwohnern liegt weit im Westen Kenias an der Grenze zu Uganda. "Von Nairobi braucht man mit dem Auto fast neun Stunden", erzählt Tabitha Stimpfle. Ihr nairobischer Gastvater Nashon Mackenzie stammt von dort. Weil er eine eigene IT-Firma besitzt und für kenianische Verhältnisse recht wohlhabend ist, konnte er eine Schule für das Dorf bauen.
Neues Vorschulgebäude ist fertig
Knapp 25.000 Euro brauchte der Verein, um die Dorfschule in Uhola auszubauen. Angebaut wurden zwei 70 Quadratmeter große Räume und zusätzlich sanitäre Anlagen. Tische, Stühle, Regale und Bücher wurden angeschafft. „Seit diesem Trimester ist das Vorschulgebäude fertig und es wird darin gearbeitet“, sagt Stimpfle. Bisher fand der Unterricht auf einem großen Platz im Freien unter schattenspendenden Mangobäumen statt.
97 Schüler im Alter zwischen 2 und 6 Jahren gehen in die zwei Vorschulklassen. Insgesamt hat die Schule in Uhola knapp 300 Schüler bis zur achten Klasse. Eine Schulköchin kocht für die Kinder.
Ein Schulgarten wurde angelegt, in dem nicht nur Mais und Bohnen wachsen, die typisch sind für die schwarzafrikanische Küche, sondern auch Zucchini, Grünkohl und Tomaten. Damit der Rauch besser abziehen kann, hat die Schulküche eine neue Kochstelle und einen Kamin bekommen. Nun will der Verein von den Spendengeldern noch zwei große Töpfe kaufen.
Die Menschen sind dankbar
Tabitha Stimpfle ist zuletzt im März für vier Wochen in Uhola gewesen. Mitgeflogen waren zwei Freundinnen, die Lehramt studieren. Stimpfle möchte auch einen kulturellen Austausch aufbauen.
Bei ihrem Besuch in Uhola hat sie viel Herzlichkeit und auch Dankbarkeit von den Menschen erfahren. „Mein Besuch in Uhola hat mich motiviert und sehr darin bestärkt, weiterzumachen“, sagt sie und spricht Hilfe zur Selbsthilfe und von Nachhaltigkeit.
Eine Wasserversorgung fürs ganze Dorf
Eine Wasserversorgung fürs ganze Dorf ist das nächste große Projekt. Eine solarbetriebene Pumpe soll das Wasser aus dem Brunnen in einen Hochbehälter pumpen. Mehrere Wasserkioske sollen an diesem Haupttank angeschlossen werden. An ihnen können sich die Menschen mit sauberem Wasser versorgen, ohne kilometerweit laufen zu müssen. Und, sagt Stimpfle, auch Toiletten mit fließendem Wasser seien dann möglich.
Von Jennifer Krebs
HAZ