1300 Meter unter Wunstorf: Hier füllt K+S Millionen Kubikmeter Salzwasser ins stillgelegte Kaliwerk
Tiefer geht es nicht: Standortleiter Carsten Müller (links) und Burkhard Wernsmann (Leiter Produktion unter Tage) begutachten, wie die Salzlauge in 1300 Metern Tiefe langsam aber sicher steigt. Seit 2021 wird Salz-Abwasser in das stillgelegte Bergwerk Sigmundshall in Wunstorf eingeleitet – doch wie sicher ist das für Umwelt und Nachbarn?
Über 120 Jahre wurde hier Salz aus der Erde geholt. Nun wird Salzwasser, als Abfallprodukt der Kaligewinnung, in die Schächte und Gruben des Bergwerks Sigmundshall bei Wunstorf gepumpt. Am noch tiefsten begehbaren Punkt sprach unsere Redaktion mit der Werksleitung von K+S über Zweifel und Gefahren dieser umstrittenen Entsorgung.
Wunstorf.Knapp zwei Minuten dauert die Fahrt. Sie ist ruckelig und in Dunkelheit. Es geht senkrecht bergab in eine andere Welt: Eben noch trübes Tageslicht, kalte Luft und der Blick auf die steilen Hänge des Kalibergs. Jetzt geht die Gittertür des „Korbs“ auf – und wir befinden uns in 725 Meter Tiefe. Kuschelige 38 Grad warm, Helligkeit gibt es nur noch elektrisch. Braungraues Salzgestein, so weit das Auge reicht. Und das Auge reicht nur wenige Meter. So groß wie dieser Raum nun mal ist, im Eingangsbereich zum Schacht Sigmundshall. Auf eine Länge von zwölf Kilometer und in eine Tiefe von 1400 Meter erstrecken sich die menschengemachten Gänge und Gruben hier unten insgesamt. Über 120 Jahre wurde hier Salz abgebaut. Jetzt soll das ganze Höhlen- und Gängesystem aufgefüllt werden. Mit Salzwasser. 250 Kubikmeter davon werden pro Stunde in die tiefsten Tiefen hineingepumpt. Dorthin wollen wir. Ganz runter, wo schon bald kein Mensch mehr sein kann.
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