Denkmal erinnert an die Gebrüder Lazarus
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Die frühere Hölty-Schülerin Isabella Notarianni enthüllt das Denkmal nach ihrem Entwurf für die jüdischen Gebrüder Lazarus vor dem Hölty-Gymnasium.
© Quelle: Sven Sokoll
Wunstorf. Die jüdischen Zwillinge Ernst und Ludwig Lazarus, die direkt gegenüber wohnten, waren erst im April 1938 auf die Schule gekommen und mussten sie nach der Reichspogromnacht der Nationalsozialisten am 10. November des gleichen Jahres wieder verlassen. "Dabei war die Familie hier voll in die Gesellschaft integriert", betonte Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt. Im März 1942 wurden sie nach Trawniki bei Warschau deportiert, wo sich ihre Spur verliert.
Schon in den achtziger Jahren ergriff der damalige Schulleiter Peter Bertram die Initiative, auf Treppenstufen am alten Haupteingang der Schule an die Zwillinge zu erinnern. Im Süden der Stadt wurde später auch eine Straße nach ihnen benannt. Dann entdeckte Kunstlehrerin Katja Ippisch das Thema für einen Kurs zu Denkmalen im elften Jahrgang. Gemeinsam mit ihrem Geschichtskollegen Lars Kreye und seinen Schülern entstand schließlich auch eine Ausstellung, die vor zwei Jahren beim Heimatverein zu sehen war. Dieser unterstützte das Projekt weiter und sorgte gemeinsam mit der Stiftung Rotes Lehmhaus dafür, dass der Stahlkünstler Stefan Kunze aus dem favorisierten Entwurf das Denkmal machen konnte.
"Die Gebrüder waren den Verhältnissen so wehrlos ausgesetzt. Man kann ihr Leiden nicht wiedergutmachen, aber wir können uns weiterhin daran erinnern", sagte der heutige Direktor Thomas van Gemmern. Die Ausstellung über sie ist im Hölty-Gymnasium deshalb in einer überarbeiteten Form noch einmal bis zum Monatsende zu sehen. Ab Donnerstag, 17. November, zeigt der Heimatverein in seinen Räumen im Rathaus außerdem die Ausstellung "Jüdische Lebenswelten".
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Die Zwillinge Ernst und Ludwig Lazarus (Pfeile) sind auf einem Klassenfoto der Stadtschule mit Lehrer Friedrich Beushausen zu sehen. Das Bild stammt aus dem Buch "Das Schicksal der Juden in Wunstorf" von Heiner Wittrock.
© Quelle: privat
Von Sven Sokoll
HAZ