„Gute Zeiten, schlechte Zeiten“: Warum die Seifenoper so erfolgreich ist
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Jo Gerner (Wolfgang Bahro) in der „GZSZ“-Jubiläumsfolge.
© Quelle: RTL / Oliver Ziebe
Berlin. Eine Clique junger Leute schmeißt kurz vor dem Abitur die Schule, um das Leben endlich richtig auszukosten. Zu den verwegenen Schulabbrechern zählen eine junge Frau, die Model werden will, ihre Freundin, die eine Affäre mit einem Lehrer hat, und ein junger Mann, der aus schwierigen Verhältnissen stammt und seinem problematischen Elternhaus den Rücken kehrt.
An die Anfänge der RTL-Seifenoper „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ (GZSZ) kann sich heute kaum noch jemand erinnern. 30 Jahre und gut 7500 Folgen später sieht alles ganz anders aus, es ist viel passiert im „GZSZ“-Kosmos: Zahlreiche Figuren tauchten auf und verschwanden wieder, es wurde geliebt, gehasst, intrigiert und gemordet. Dass die auf einem australischen Vorbild basierende Daily Soap, die am 11. Mai 1992 startete, so lange laufen würde, konnte damals keiner ahnen. Heute ist die seichte Hochglanzserie, die montags bis freitags zu sehen ist, nicht mehr aus dem Programm wegzudenken und hat sich im Lauf der Jahre zu einem Aushängeschild von RTL entwickelt.
Jubiläumsfolge besonders dramatisch
Zum Jubiläum zeigt der Privatsender am 12. Mai um 19.40 Uhr eine Folge in Spielfilmlänge, in der es besonders dramatisch zugeht. Im Anschluss läuft um 21.30 Uhr das 45-minütige Special „30 Jahre GZSZ – Das große Jubiläum“, bei dem die vielen Fans des in Berlin spielenden Dauerbrenners auf ihre Kosten kommen dürften.
Jo Gerner auf der Flucht
Mit dem charismatischen Jo Gerner steht der derzeit bekannteste „GZSZ“-Protagonist im Mittelpunkt der Jubiläumsfolge. Das von Wolfgang Bahro gespielte Schlitzohr mit dem zweifelhaften Charakter ist schon seit 1993 dabei und wird momentan wegen Mordes gesucht. Alle Welt hält ihn für schuldig, deshalb ist Gerner untergetaucht und sucht nach Beweisen für seine Unschuld. Während sich seine Frau Yvonne (Gisa Zach) um ihn sorgt, zieht Jo Gerners finsterer Erzfeind Bajan Linostrami (Matthias Unger) im Hintergrund die Fäden, die bis in die Spitze des Landeskriminalamts reichen. Bei einer dramatischen Verfolgungsjagd verunglückt Jo Gerner und muss eine folgenschwere Entscheidung treffen.
„Gerner ist ganz wie Dr. Kimble im Kinofilm ‚Auf der Flucht‘“, freut sich Wolfgang Bahro. Der 61-jährige Schauspieler will „GZSZ“ noch lange treu bleiben, wünscht sich für seinen Ausstieg in ferner Zukunft aber auf jeden Fall ein spektakuläres Ende, „ein James-Bond-reifes Finale mit Knalleffekt“, wie er sagt.
„GZSZ“ lebt von klassischen Mitteln der Seifenoper
Von Plots wie der Story um den untergetauchten Jo Gerner lebt „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, auch wenn es nicht immer ganz so dramatisch zugeht. Umgesetzt werden die Geschichten um heiße Liebe, fiese Intrigen und auch kapitale Verbrechen mit den klassischen Mitteln der Seifenoper im Fernsehen: Es gibt viele Großaufnahmen, in denen die Schauspieler mit expressiver Mimik ihre oft angespannte Gefühlslage unmissverständlich zum Ausdruck bringen, konfliktreiche Dialoge und eine schnelle Folge von Szenen, an deren Ende Protagonisten oft wutentbrannt den Raum verlassen.
Eine der großen Identifikationsfiguren der Serie war die blonde Verena Koch, die von 2001 bis 2011 von Susan Sideropoulos gespielt wurde. Doch auch andere Schauspiel- und Gesangskarrieren begannen bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, so die von Yvonne Catterfeld, Oliver Petszokat oder auch Jeanette Biedermann. Außerdem bekam die „GZSZ“-Crew öfter mal prominenten Besuch, unter anderem hatten Politiker wie Gerhard Schröder, Eberhard Diepgen und Klaus Wowereit, aber auch Showgrößen wie Thomas Gottschalk oder Herbert Feuerstein Gastauftritte in der Daily Soap.
Produziert wird „GZSZ“ von der Potsdamer Serienschmiede „UFA Serial Drama“, die Seifenoper wird in zwei Studios in Babelsberg, wo auf knapp 2000 Quadratmetern und mehreren Ebenen rund 30 Sets aufgebaut sind, im Akkord gedreht. Die Produktionsfirma zeichnet auch für die Daily Soaps „Unter uns“ und „Alles was zählt“ verantwortlich, die seit Jahren im RTL-Programm laufen.
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