„Immer Ärger mit Grandpa“: Irre Komödie mit Robert De Niro
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Die Auseinandersetzung zwischen Grandpa Ed (Robert De Niro) und seinem Enkel Peter (Oakes Fegley) geht in eine neue, sportliche Runde.
© Quelle: Ben Rothstein/ZDF/dpa
Er beherrscht auch das komische Fach: Robert De Niro, der das schon mehrfach bewiesen hat. Und der das nun auch in Tim Hills „Immer Ärger mit Grandpa“ unter Beweis stellt. In einer richtig deftig klamaukigen Familienkomödie nach einem in den USA populären Kinderbuch von Robert Kimmel Smith, die das ZDF jetzt als Free-TV-Premiere zeigt.
Der Film selbst ist 2020 nicht in unsere Kinos gekommen, wohl auch pandemiebedingt, sondern nur als DVD erschienen – trotz Stars wie Uma Thurman, Christopher Walken oder der Kifferlegende Cheech Marin („Viel Rauch um Nichts“). Doch im Mittelpunkt des komischen Treibens steht eindeutig De Niro, der den Großvater Ed spielt und sich einen turbulenten Kleinkrieg mit seinem Enkel Peter (Oakes Fegley) liefert. Ein Kleinkrieg, der aber nicht so sadistisch geführt wird wie in der „Kevin allein zu Hause“-Reihe. Das macht den Film dann auch für ganz junge Zuschauer geeignet.
Grandpa Ed leidet unter Depressionen
Anfangs lebt Ed aber noch allein in seinem Haus, das er als Architekt selbst entworfen hat. Nach dem Tod seiner geliebten Frau leidet er unter Depressionen, fährt aber auch gern mal aus seiner Haut. Beispielsweise wenn er sich in einem Supermarkt ungerecht behandelt fühlt. Da kann es dann schon zu einer wilden Prügelei mit dem Sicherheitsmann des Ladens kommen, samt Polizeieinsatz. Seine Tochter Sally (Thurman) macht sich jedenfalls große Sorgen um ihren Vater und überredet ihn schließlich, zu ihr zu ziehen.
Das hat allerdings einen gewaltigen Haken. Sally lebt zwar mit ihrer Familie in einem schmucken Häuschen, aber das platzt bereits aus allen Nähten. Das Nesthäkchen der Familie mit ausgeprägtem Weihnachtstick teilt sich mit ihrer großen pubertierenden Schwester notgedrungen ein Zimmer. Dagegen hat der Sohn Peter natürlich (!) allein den schönsten Raum im Haus in Beschlag genommen. Und genau den soll er nun für seinen Grandpa räumen und auf den von erstaunlich fetten Mäusen bewohnten Dachboden ziehen. Damit ist Peter alles andere als einverstanden und erklärt seinem Opa kurzerhand den Krieg. Dieser „Krieg“ steht dann im Zentrum dieser Komödie, die sich fast ausschließlich um die turbulenten Folgen dieses Konflikts kümmert.
Kleine Unglücke und mittlere Katastrophen
Andere Aspekte, die die Geschichte durchaus besitzt, werden leider äußerst stiefmütterlich behandelt. Geführt wird die dann folgende Auseinandersetzung mit allem, was man so im Haushalt oder Baumarkt findet, mit Ketchup, Senf, Chili oder Bauschaum, auch eine Drohne kommt zum Einsatz. Ständig fliegen dem Opa und seinem Enkel alle möglichen Dinge um die Ohren, geschehen kleine Unglücke und mittlere Katastrophen, brechen plötzlich Betten zusammen oder fliegen Golfschläger durch die Luft. Und strategisch beraten wird Opa Ed dabei von einer kleinen Rentnergang um Eddy (Walken) und seinen Spießgesellen. Für Zuschauer, die mit diesen älteren Darstellern groß geworden sind, ist das ein hübscher nostalgischer Spaß.
All das ergibt zwar völlig sinnfreie, aber durchaus komische Klamauk- und Slapstickszenen, die von den Schauspielern mit sichtbarer Freude gespielt und durchlitten werden. Lachen kann man hier endlich mal wieder unter seinem Niveau, und der gehobene Zeigefinger macht mal seine verdiente Pause.
Kleinkrieg in Weihnachtskulisse
Höhepunkt ist dann das Geburtstagsfest der kleinen Tochter des Hauses, das auf ihren Wunsch hin mitten im September in weihnachtlicher Kulisse stattfindet – mit allem, was dazugehört, mit bunten Lichtern, Kunstschnee, Weihnachtsbaum und einem richtigen Weihnachtsmann. Die USA sind eben doch das Land der unbegrenzten (Un-)Möglichkeiten. Und genau in dieser weihnachtlichen Kulisse tobt dann der verbissene Kleinkrieg zwischen Opa und Enkel. Alles geht dabei zu Bruch, nichts ist den Opponenten heilig, und selbst das Haus wird bös in Mitleidenschaft gezogen. Das sieht zwar schlimm aus, ist aber zumindest für den Zuschauer ein netter Spaß.
„Immer Ärger mit Grandpa“ läuft am Donnerstag, 2. Juni, ab 20.15 Uhr im ZDF.
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