Musk: Twitter-Anwälte werfen mir Vertraulichkeitsbruch vor
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Elon Musk, Vorstandsvorsitzende von Tesla und SpaceX, ist der reichste Mann der Welt.
© Quelle: Susan Walsh/AP/dpa
Austin. Tech-Milliardär Elon Musk hat sich mit seinen Tweets zur geplanten Twitter-Übernahme Ärger mit Anwälten des Online-Dienstes eingehandelt. Sie hätten ihm den Bruch einer Vertraulichkeitsvereinbarung vorgeworfen, schrieb Musk in der Nacht zum Sonntag. Er habe aus Sicht der Rechtsabteilung zu viel über die Vorgehensweise von Twitter bei der Ermittlung automatisiert twitternder Accounts verraten.
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Unklar ist, ob der Tesla-Chef so einfach aus der Vereinbarung mit der Social-Media-Plattform aussteigen kann.
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Musk hatte solche Bot-Accounts zuvor selbst zum Thema gemacht. Er erklärte am Freitag, der Deal zu Übernahme von Twitter sei vorläufig ausgesetzt. Er wolle erst Berechnungen dazu abwarten, dass Accounts, hinter denen keine echten Nutzer stecken, tatsächlich weniger als fünf Prozent ausmachten. Die Twitter-Aktie sackte daraufhin ab. Rund zwei Stunden später versicherte Musk dann, dass er weiterhin an der Übernahme interessiert sei.
Musks Aktion warf viele Fragen auf. Zum einen sieht seine Übernahme-Vereinbarung mit Twitter kein vorläufiges Aussetzen vor. Zum anderen nannte Twitter die Schätzung von weniger als fünf Prozent Bot- und Fake-Accounts nicht nur im jüngsten Quartalsbericht - sondern bereits seit Jahren. Branchenbeobachter fragten sich danach, ob Musk versuchen wolle, aus dem teuren Deal noch rauszukommen oder zumindest den Preis zu drücken. Dem „Wall Street Journal“ zufolge setzte der 50-jährige Milliardär den zweiten klärenden Tweet erst auf Druck seiner Anwälte ab.
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Am Samstag legte Musk nach. Sein Team werde nach dem Zufallsprinzip 100 Follower des Twitter-Accounts des Online-Dienstes auswählen und prüfen, wie hoch der Anteil von Fake- und Bot-Accounts unter ihnen sein werde. Die Zahl von 100 Accounts ist eher niedrig für eine solche Erhebung. Und Musk wollte ganz offensichtlich auch, dass das auffällt: Er habe sie ausgewählt, weil auch Twitter auf eine Testgruppe dieser Größe zurückgreife, betonte er anschließend. Die Twitter-Rechtsabteilung habe sich daraufhin beschwert, dass diese Zahl einer Vertraulichkeitsvereinbarung unterlegen habe, schrieb Musk später.
Der Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla hatte sich mit dem Twitter-Verwaltungsrat auf einen rund 44 Milliarden Dollar schweren Deal geeinigt. Er ist aber noch darauf angewiesen, dass ihm genug Aktionäre ihre Anteile abtreten wollen. Twitter und Musk wollten die Übernahme bislang bis Jahresende abschließen. Er kaufte in den vergangenen Monaten bereits einen Anteil von gut neun Prozent an Twitter an der Börse.
RND/dpa