„Jeanny – Das fünfte Mädchen“: Ein ARD-Krimi zum Falco-Song

Jeanny (Theresa Riess) wird von ihrer Mutter Nicole Gruber (Eva Herzig) zurückgehalten.

Jeanny (Theresa Riess) wird von ihrer Mutter Nicole Gruber (Eva Herzig) zurückgehalten.

Achtung, Ohrwurmalarm! Wer sich den Psychothriller „Jeanny – Das fünfte Mädchen“ (9. Februar, 20.15 Uhr, ARD; Drehbuch: Andreas Karlström, Thorsten Wettcke) des österreichischen Regisseurs Andreas Kopriva anschaut, wird hinterher die Melodie des bekannten Falco-Songs „Jean­ny“ so schnell nicht mehr los. So oft wird das Lied in dem Film gespielt, ja, wird die Melodie gleichsam zitiert, um damit Spannung und Atmosphäre aufzubauen.

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Das geschieht in voller Absicht: „Jeanny – Das fünfte Mädchen“ ist einer der seltenen Fälle, in dem ein Film auf einem Song basiert. Das heißt: Die Geschichte, die das Lied erzählt, wird im Film aufgegriffen und weitergesponnen. Und das Ergebnis ist kein handelsüblicher Videoclip, sondern ein abendfüllender Krimi, der durchweg spannend ist, obwohl in der zweiten Hälfte die Logik und die Dramaturgie manchen Purzelbaum schlagen.

Einen Skandal wie Falcos Lied wird der Film nicht auslösen

Einen Skandal wie Falcos Lied wird der Film allerdings nicht auslösen. Damals, 1985/86, ist der Song von einigen Rundfunkanstalten boykottiert worden, weil er angeblich eine Gewalttat an einem 19-jährigen Mädchen verherrlicht. Das Verbot jedoch hat ihn dann – wie oft in solchen Fällen – nur umso populärer gemacht. Die entsprechende Single ist die meistverkaufte des Jahres in Deutschland geworden. Und jetzt, Jahrzehnte später, folgt also tatsächlich der Film zum mittlerweile legendären Song, mit dem nun wiederum die ARD und der koproduzierende ORF den selbst zur Legende gewordenen Sänger und sein Lied feiern.

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Aber es bleibt nicht nur bei der Musik, auch die männliche Hauptfigur trägt den Namen Johannes, Falco hieß bürgerlich Johann Hölzel. Und selbst der Ausstrahlungstermin im Februar, dem Monat, in dem der Popstar geboren und gestorben ist, ist womöglich kein reiner Zufall.

Ungewöhnlich viel öffentlich-rechtlicher Kult

Das ist schon ungewöhnlich viel öffentlich-rechtlicher Kult um eine schillernde Männerfigur, dabei steht im Mittelpunkt des Films eine junge Frau; und zwar Theresa Riess, die die Titelfigur spielt. Mit so viel mädchenhaftem Charme und mit so enorm viel jugendlicher Power, dass man von der 1994 geborenen österreichischen Schauspielerin, die hier ihre erste große Rolle hat, zukünftig wohl noch einiges erwarten darf. Allein ihre Leistung lohnt das Einschalten.

Schauplatz des Films ist das beschauliche Mödling bei Wien. In den letzten Jahren sind dort vier junge Frauen zwischen 18 und 20 Jahren spurlos verschwunden. Die Polizei ist ratlos und muss sich inzwischen auch noch mit einer Bürgerwehr herumschlagen, die nachts in der Kleinstadt auf Patrouille geht. In dieser angespannten Atmosphäre lernt die 19-jährige Abiturientin Jean­ny, die früh ihren Vater verloren hat, scheinbar zufällig den doppelt so alten Steuerberater Johannes kennen.

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Johannes wird Liebhaber, Freund und Vaterfigur in einem

Er hilft ihr beim kurz bevorstehenden Matheabitur und gibt ihr Halt, gleichzeitig haben die zwei auch einfach viel Spaß miteinander. Für sie wird Johannes Liebhaber, Freund und Vaterfigur in einem. Und was ist sie für ihn? Das deutet der Film bestenfalls leicht an, es bleibt offen bis fast zum Schluss. Und oft scheint nicht nur in dieser Beziehung nichts so zu sein, wie es aussieht.

Verstärkt wird diese Ambivalenz auch durch die gute Idee, den Johannes von Manuel Rubey verkörpern zu lassen. Ihm gelingt es auch hier wieder vorzüglich, seine Figur ambivalent zu spielen, sie zwischen Sympathie und Verdacht in der Schwebe zu halten. Rubey ist nun einmal einfach ein richtig liebenswürdiger Mensch, dem man allerdings trotzdem alles zutraut. Vor allem, wenn er wie hier offenbar ein dunkles Geheimnis mit sich herumschleppt. Dennoch verläuft die Beziehung zwischen ihm und Jeanny anfangs äußerst harmonisch. Aber dann überrascht sie ihn eines Tages, wie er heimlich von ihr geschossene Fotos ausdruckt. Doch das ist nur der Beginn einer Vielzahl von dramatischen Ereignissen, die am Schluss in mehreren Todesfällen gipfeln.

„Jeanny – Das fünfte Mädchen“ läuft am 9. Februar ab 20.15 Uhr in der ARD.

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