„Neben der Spur – Die andere Frau“ im ZDF: letzter Fall für Psychiater Joe Jessen
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Joe Jessen (Uli Noethen) schaut sich das Haus von Olivia Schwartz (Aglaia Szyszkowitz) an.
© Quelle: ZDF/Marion von der Mehden
Doppelter Schreck für Joe Jessen: Erst muss der Psychiater erfahren, dass sein Vater nach einem schlimmen Treppensturz im Koma liegt, und als er ihn dann im Krankenhaus besucht, sitzt eine ihm völlig fremde Frau neben dem Bett. Olivia Schwartz (Aglaia Szyszkowitz) behauptet, sie sei die rechtmäßige Ehefrau von Jessens Erzeuger, doch das kann eigentlich nicht sein, denn der ist ja seit Jahrzehnten mit Joes Mutter verheiratet.
Der von Ulrich Noethen seit 2014 großartig gespielte Held der Krimireihe „Neben der Spur“ steht in seinem achten und letzten Fall, den das ZDF am 31. Januar zeigt, vor einem Rätsel: Was geht hier vor, und vor allem: Wer um Gottes Willen ist diese Frau?
Finale der ZDF-Krimireihe „Neben der Spur“
Das Finale der ZDF-Krimireihe, die auf Vorlagen des australischen Bestsellerautors Michael Robotham basiert, beginnt wie ein Hitchcock-Film und geht zunächst auch so weiter – Joe Jessen stößt bei seinen Recherchen auf weitere Geheimnisse, enthüllt kriminelle Machenschaften und bekommt es mit rätselhaften und zuweilen auch gefährlichen Menschen zu tun.
Parallel zu seinen Ermittlungen tritt der verwitwete Psychiater eine mit Rückblenden bebilderte Reise in seine eigene Kindheit an, die vor allem seinen Vater in einem denkbar schlechten Licht dastehen lässt. Kombiniert mit symbolträchtigen, oft nächtlichen Aufnahmen von menschenleeren Hamburger Stadtlandschaften und einer fein abgestimmten Filmmusik ergibt das einen runden Abschlussfall, der lediglich gegen Ende stark nachlässt – zum emotional aufgeladenen Schluss zieht Regisseur Josef Rusnak, der auch das Drehbuch geschrieben hat, alle Register und schreckt auch vor Pathos nicht zurück.
Seit acht Jahren drückt Noethen der Reihe seinen Stempel auf
Seit acht Jahren drückt Ausnahmeschauspieler Ulrich Noethen der Krimireihe „Neben der Spur“ seinen Stempel auf – der von ihm gespielte Psychiater Joe Jessen, der gemeinsam mit dem Hamburger Kommissar Vincent Ruiz (Juergen Maurer) Mordfälle löst, zählt zu den interessantesten Gestalten des deutschen Fernsehkrimis.
Bei Jessens letztem Fall ist Kommissar Ruiz jedoch keine große Hilfe, denn zunächst deutet nichts auf ein Verbrechen hin: Joes Vater Conrad hat sich wohl bei einem Treppensturz ohne Fremdeinwirkung schwer verletzt. Im Krankenhaus trifft Jessen dann auf die geheimnisvolle Olivia Schwartz, die behauptet, mit Conrad Jessen seit vielen Jahren verheiratet zu sein und zeitweise mit ihm in einer vornehmen Stadtvilla zu leben.
Jessens Vater führte offenbar Doppelleben
Offenbar führte der alte Herr, ein berühmter Chirurg, ein Doppelleben, von dem Joe nichts ahnte – kunstvoll eingeflochtene Rückblenden in seine Kindheit beleuchten das schwierige Verhältnis des Jungen zu seinem Erzeuger. Die schmerzhaften Erinnerungen belasten den Psychiater und alleinerziehenden Vater einer pubertierenden Tochter, der seit dem Tod seiner Frau ohnehin schwer angeschlagen ist, noch mehr.
Natürlich möchte Joe Jessen wissen, was es mit dem Treppensturz und dem Doppelleben seines Vaters auf sich hat. Er glaubt an einen Mordanschlag, in den möglicherweise die rätselhafte Olivia Schwartz verwickelt ist, und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.
Schuldete Jessens Vater gefährlichen Leuten Geld?
Vor der Villa trifft er einen Nachbarn, der ihm erzählt, dass sein Vater und dessen Zweitfrau kurz vor dem Unglück Besuch von einem Motorradfahrer und einer älteren Dame hatten. Außerdem bringt er bei Conrads Anwalt Karl Reiser (Rolf Becker) in Erfahrung, dass nicht nur Olivia Schwartz im Todesfall mit einer stattlichen Summe bedacht wird, sondern auch eine von seinem Vater gegründete Stiftung.
Nachforschungen dort bringen zutage, dass es finanzielle Unregelmäßigkeiten gab, in die Conrad verstrickt war – fiel er einem Anschlag zum Opfer, weil er gefährlichen Leuten viel Geld schuldete? Joe Jessen taucht in seinem letzten Fall tief in das kuriose Doppelleben seines Vaters ein und wird dabei gleichzeitig mit seiner eigenen Kindheit und dem problematischen Verhältnis zu seinem Erzeuger konfrontiert. Außerdem erfährt er, dass er einen wesentlich jüngeren Halbbruder hat, der in den dramatischen Schlussminuten der Krimireihe eine entscheidende Rolle spielen wird.
„Neben der Spur – Die andere Frau“ läuft am Montag, 31. Januar, ab 20.15 Uhr im ZDF.