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„Tagesschau“ beginnt mit Djokovic: Kritik an Nachrichtenauswahl der ARD

Ein Mann hält eine Fernbedienung vor einen Fernseher, auf dem die „Tagesschau“ läuft (Symbolfoto).

Ein Mann hält eine Fernbedienung vor einen Fernseher, auf dem die „Tagesschau“ läuft (Symbolfoto).

Der Verbleib des Tennisspielers Novak Djokovic in Australien und seine mögliche Teilnahme an den Australian Open trotz mehrfach entzogenen Visums hat über Tage hinweg Medien weltweit beschäftigt. Am Sonntag war nun klar: Seinem Einspruch vor Gericht wurde nicht stattgegeben, der ungeimpfte Serbe musste das Land verlassen und die Kosten des Prozesses tragen.

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Anlass genug für die „Tagesschau“, das Thema noch einmal groß in der 20-Uhr-Ausgabe am Sonntagabend aufzugreifen. Mehr als drei Minuten widmete die „Tagesschau“ dem Tennisspieler mit dem ersten Beitrag.

Das kam allerdings nicht bei allen Zuschauern der Sendung gut an – Kritik gab es vor allem an der Länge des Beitrags und somit auch der Gewichtung der Themen. So schrieb ein User auf Twitter: „Diesem Tennistypen einfach einen Großteil der Sendung zu widmen, während sich in #Tonga Schicksale ereignen. 12 min #Djokovic #TongaVolcano 0 Minuten. Ich verstehe das nicht!“.

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Ein weiterer schreibt: „Drei Minuten über #Djokovic in der @tagesschau . Als allererste Meldung! Gibt es nicht Wichtigeres in dieser Welt?“

Es ist nicht das erste Mal, dass die Öffentlich-Rechtlichen für die Auswahl und Gewichtung ihrer Themen kritisiert werden. Im April 2019, als es zu einem Großbrand in der Kathedrale Notre-Dame in Paris kam, sendete die ARD am Abend weiterhin eine Tierdoku, sagte später, ein „Brennpunkt“ – also eine Sondersendung – sei „logistisch nicht möglich“ gewesen.

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Als es im Sommer 2020 nach dem Tod des Schwarzen George Floyd durch einen Polizisten und anschließenden Protesten in ganz Amerika kam, drehte die Komikerin Carolin Kebekus kurzerhand selbst einen „Brennpunkt“ zu dem Thema – weil die ARD selbst keinen gesendet hatte.

Der wohl aktuellste Fall drehte sich um ein Ereignis, das sogar in Deutschland spielte: Als der Westen Deutschland von einer Flutkatastrophe heimgesucht wurde, gab es am Abend weder eine Sondersendung noch einen Hinweis im laufenden Programm des WDR – stattdessen zeigte der Sender eine Olympiadoku.

RND/lob

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