„Rein privat“: Serie verdeutlicht Gefahr von Cybermobbing
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Malen (Itziar Ituno) in einer Szene der spanischen Netflix-Serie „Rein privat“.
© Quelle: DAVID HERRANZ/NETFLIX
„Ich hatte einvernehmlichen Sex mit einem anderen Erwachsenen. Punkt“ mit diesem Satz versucht Malen (gespielt von „Haus des Geldes“-Star Itziar Ituno) zu retten, was kaum noch zu retten möglich scheint: ihre Karriere. Denn irgendwer hat ein Video von der stellvertretenden Bürgermeisterin von Bilbao ins Netz gestellt, das sie beim Sex mit einem Mann am Strand zeigt. Ein Mann, der nicht ihr Ehemann Alfredo ist.
Das Video verbreitet sich rasant: Im Rathaus, in der Schule ihrer Tochter Leire (Yune Nogueiras), im Chor ihres Mannes Alfredo (Marc Martínez). Zufällig scheint der Zeitpunkt nicht gewählt zu sein: Malen will als Bürgermeisterin kandidieren. Als Opfer einer Straftat sehen sie nur wenige, im Gegenteil: Von ihren politischen Konkurrenten muss sie sich sogar Häme gefallen lassen. Aus Angst, ihre Karriere ganz aufgeben zu müssen, zeigt sie den Täter nicht an – obwohl ihr Leben parallel aus den Fugen gerät.
Malen sucht nach Unterstützern und nach Antworten auf die quälenden Fragen: War es wirklich der charmante Cesar, der sich dafür bezahlen ließ, sie in eine Sexfalle zu locken? Und wie gut verkraftet Ehemann Alfredo die Schlagzeilen, auch wenn das Paar seine Trennung bislang sogar vor der eigenen Tochter geheim hielt? Und warum gerät plötzlich ihre eigene Tochter auf die schiefe Bahn?
Doch sie ist nur das berühmteste Cybermobbing-Opfer in der Serie. Auch Ane Uribe wird Opfer einer solchen Tat. Ein mit ihrem Ex-Freund gedrehtes Video kursiert plötzlich an ihrem Arbeitsplatz. Die Fabrikarbeiterin wird daraufhin nicht nur zum Gespött der Firma, sondern auch noch von Kolleginnen gemobbt und von Kollegen sogar sexuell belästigt. Ane bittet ihr Chefs um Unterstützung – vergeblich. Am Ende sieht sie keinen Ausweg mehr und ertränkt sich im Meer.
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Im Laufe der acht Folgen wird klar, dass die beiden Frauen aus sehr unterschiedlichen sozialen Schichten mehr verbindet, als auf den ersten Blick erkennbar ist – und dass es für Opfer und Angehörige nur einen Weg gibt, den Schmerz zu beenden: mit dem Kampf für Gerechtigkeit.
Was in dieser Serie rein fiktiv ist, passiert Menschen – und vor allem Frauen – weltweit. Das war auch die Inspiration der beiden Produzentinnen Veronica Fernandez und Laura Sarmiento, die für dieses sensible Thema nahezu ein komplettes Produktionsteam aus weiblichen Filmschaffenden engagierten.
Netflix, ab sofort streambar, acht Folgen. Mit Itziar Ituno, Emma Suarez, Ana Wagener.
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